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15.03.2024 #Biennale #Bildende Kunst #kulturlxnews

Biennale Arte 2024 - A Comparative Dialogue Act von Andrea Mancini & Every Island

A Comparative Dialogue Act, Andrea Mancini & Every Island, 2024

Das Projekt A Comparative Dialogue Act des luxemburgischen Künstlers Andrea Mancini und des multidisziplinären Kollektivs Every Island repräsentiert den Luxemburgischen Pavillon auf der 60. Biennale von Venedig.

Mit einer Reihe von Werken, in denen verschiedene Künstler:innen ihr Ego zugunsten einer tiefgreifenden Erforschung der kollektiven Kreativität durch das Medium des Klangs ablegen, bricht das Projekt des Luxemburgischen Pavillons mit dem Konzept der individuellen künstlerischen Urheberschaft.

A Comparative Dialogue Act setzt den Klang als Werkzeug ein, um unterschiedliche Perspektiven auf Identität und künstlerische Forschung zu erkunden. In dieser beispiellosen Zusammenarbeit treffen vier aufstrebende Künstler:innen mit unterschiedlichen Hintergründen aufeinander: die spanische Musikerin und Performerin Bella Báguena, die französische transdisziplinäre Künstlerin Célin Jiang, die in Ankara geborene Performance-Künstlerin Selin Davasse sowie die schwedische Künstlerin Stina Fors. Ihre vier sich überschneidenden Ansätze entfalten vielfältige Möglichkeiten, um Knotenpunkte zwischen Identität, Performance und Klang zu erschaffen. Báguena bewegt sich im Bereich der Geschlechteridentität und erzeugt von Intuition, Motivation und verschiedenen Einflüssen aus der Popkultur sowie persönlichen Erfahrungen inspirierte Klänge. Jiang verfolgt einen dekolonialen, cyberfeministischen Ansatz, in dem Kunst, Technologie und digitale Geisteswissenschaften aufeinandertreffen und im Kontext einer transkulturellen Ästhetik zum Hinterfragen der Identität anregen. Durch die Umgestaltung literarischer und performativer Techniken verkörpert Davasse verschiedene weibliche Tiere mit unterschiedlichen syntaktischen, stimmlichen und gestischen Merkmalen und ergründet damit eine spekulative Ethik der Gastfreundschaft. Fors schließlich nutzt Choreografie, Performance, Trommeln und Gesang, um den Tiefen eines „klingenden Körpers“ auf den Grund zu gehen. Zwischen letaler Gewalt und verführerischer Anziehungskraft entfesselt sie eine kraftvolle Stimme und verdeutlicht so die Komplexität des eigenen Ichs. So führt A Comparative Dialogue Act individuelle Visionen zu einem Klangkunstwerk zusammen, das die Grenzen der zeitgenössischen Kunstproduktion verschwimmen lässt.

Diese Ausstellung erforscht die transformative Kraft des Klangs als Medium für Verbundenheit und Verständnis. Sie zielt darauf ab, die durch eine singuläre Sichtweise gesetzten Grenzen zu überschreiten, die dem Klang ein mitunter ungeahntes Potenzial der Interpretation, Verfremdung und Aneignung zukommen lassen.

 

Ausführende Künstler:innen

Selin Davasse
Residenz: 15. bis 21. April
Selin Davasse (geb. 1992 in Ankara) lebt und arbeitet in Berlin. Im Rahmen ihrer Performances setzt sie unterschiedliche literarische und performative Techniken ein, die eine spekulative Ethik der Gastfreundschaft zwischen einer bestialischen weiblichen Fremden und einem heterogenen Publikum inszenieren und letztlich erzwingen. In einer durchlässigen und unvorhersehbaren Beziehung zum Zuschauenden verkörpert sie verschiedene narrative Selbste mit unterschiedlichen syntaktischen, stimmlichen und gestischen Merkmalen und verwandelt Gedankensysteme in intime, spielerische Äußerungen, die zwischen Sprache und Gesang oszillieren. Zu ihren jüngsten Schauplätzen zählen steirischer herbst, Graz (2023); Institute for Contemporary Arts, London (2023); Hangar Bicocca, Mailand (2023); Art Encounters Biennial, Timișoara (2023); Kunsthalle Bratislava (2022); Wiener Festwochen, Wien (2022); BJCEM – Biennale des Jeunes Créateurs de l’Europe et de la Méditerranée, Procida (2022); School of Waters, MEDITERRANEA19 Young Artists Biennale, San Marino (2021); Volksbühne, Berlin (2021); KW Institute for Contemporary Art, Berlin, (2021).
Instagram: @radicalized_faghag

Célin Jiang
Residenz: 24. bis 30. Juni
Die französische Künstlerin und Forscherin Célin Jiang zielt mit ihren transdisziplinären, politischen und ungefilterten Arbeiten darauf ab, die Beziehung zwischen Kunst, Technologie und digitalen Geisteswissenschaften zu durchleuchten. Der dekoloniale Ansatz ihrer Arbeit ist im Cyberfeminismus verwurzelt. Als Verfechterin der Interoperabilität stellt sie unsere Wahrnehmung von Identitäten in einem globalisierten Kontext transkultureller Ästhetik infrage und betrachtet die Hybridisierung als einen sensiblen Vektor der Metamorphose: Wie funktioniert das dissidente Potenzial künstlerischer Ausdrucksformen im phygitalen Zeitalter der sozialen Netzwerke? Célins Werke wurden kürzlich in den folgenden Stätten gezeigt: Cité Internationale des Arts, Paris (2023); Bourse de commerce | Pinault Collection, Paris (2023); Fondation Pernod Ricard, Paris (2023); Biennale Internazionale Donna, Triest (2023); Château de Montjuïc, Barcelona (2023); Villa Arson, Niza (2023); VSRL, New York (2023); Fondation Fiminco, Romainville (2022).
Instagram: @bis0u.magiqu3

Stina Fors
Residenz: 18. bis 28. Juli
Die Choreografin und Performance-Künstlerin Stina Fors (geb. 1989 in Schweden) hat einen Sinn für das Absurde und Seltsame. Sie kreiert unvorhersehbare, einmalige Performances und geht als autodidaktische Schlagzeugerin und Eindruck hinterlassende Sängerin als Ein-Frau-Punk-Band Stina Force auf Tour. Jeder ihrer Auftritte ist ein Unikat. Ihr jüngstes Werk „A Mouthful of Tongues“ vereint Magie, Bauchreden und Schreie – und scheint die Stimme der Interpretin von ihrem Körper zu lösen. Fors‘ Arbeiten sind voller Spannung, Scharfsinn und roher Kraft. Im Unterricht gibt sie den Zugang zu einer extremen Stimmgewalt auch an andere weiter. Stina Fors studierte Choreografie an der SNDO in Amsterdam und lebt derzeit in Wien, Österreich. Unter ihren jüngsten Auftritten finden sich CA2M, Móstoles (2023); Centrale Fies, Dro (2023); MDT, Stockholm (2023); Nobody’s Indiscipline, Mailand (2023); Secuencia#2/Fabra i Coats, Barcelona (2023); Steinsland & Berliner, Stockholm (2023); TQW, Wien (2023); Wiener Festwochen, Wien (2023); Brut Wien, Wien (2022); Campo, Gent (2022); Inkonst, Malmö (2022).
Instagram: @stinaforce

Bella Báguena
Residenz: 9. bis 15. September
Bella Báguena (geb. 1994 in Valencia) ist eine trans und nicht binäre Frau, die mit Musik, Performance, Schmuck und weiteren Medien arbeitet. Im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht eine geschlechtsspezifische Selbstuntersuchung, die anhand eines intuitiven und emotionalen Prozesses erfolgt. Durch ihre Stimme, Körperbewegung und Identität sowie verschiedene Objekte, Räume und Technologien erschafft Bella Báguena Klang-, Video-, Skulptur- und Performancewerke, in denen die emotionale Spannung und die mentale Belastung der Identität der Transfrau als Schlüssel wirken. Zu ihren jüngsten Performances zählen Trauma Bar, Berlin (2023); Teatro Academico Gil Vicente, Coimbra (2023); A10 Exhibition x Injuve, Valencia (2023); Rokolectiv, Bukarest (2023); Ex Aterriza. Las Cigarreras, Alicante (2023); Construction Festival, Dresden (2023); Systema, Marseille (2023); Palais de Tokyo, Paris (2022); Dakota By Night. Nieuw Dakota, Amsterdam (2022); Shape+ Platform. Meet Factory, Prag (2022).
Instagram: @xbellaxbaguenax

Im Rahmen der 60. Biennale von Venedig hat das luxemburgische Kulturministerium Kultur | lx – Arts Council Luxembourg als Kommissar und Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean als Organisator des Luxemburgischen Pavillons ernannt.

Durch das luxemburgische Kulturministerium ernannter Kommissar: Kultur | lx – Arts Council Luxembourg
Organisation: Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
Kurator: Joel Valabrega (mit Unterstützung von Nathalie Lessure)
Ausstellende: Andrea Mancini & Every Island
Ausführende Künstler:innen:
Selin Davasse | Residenz: 08 – 21 April | Aufführungen: 17. – 21. April
Célin Jiang | Aufenthalt: 24 – 30 Juni | Aufführungen: 29. – 30. Juni
Stina Fors | Aufenthalt: 18 – 28 Juli | Aufführungen: 27. – 28. Juli
Bella Báguena | Aufenthalt: 09 – 15 September | Aufführungen: 13. – 14. September

Die Ausstellung ist während der Residenzzeiten zu den Öffnungszeiten des Arsenale für die Öffentlichkeit zugänglich.