Die Szene der bildenden Künste in Luxemburg beherbergt eine Vielzahl von Akteuren und wird immer dynamischer. Sie spiegelt die verschiedenen Ausbildungsorte der Künstler, die von ihnen gewählten Ausdrucksmittel, die Regionen, in denen sie tätig sind, und sogar die Art und Weise, in der sie ihre Werke zeigen, wider und macht sie einzigartig.

Mit Blick auf andere Kunstszenen im Ausland – wo sie leben, wo sie studiert haben oder wo sie Netzwerke aufgebaut haben – verstehen es luxemburgische Künstlerinnen und Künstler, sich leicht zu „exportieren“, wozu ihnen ihre Mehrsprachigkeit und die zahlreichen Verbindungen, auf die sie zurückgreifen können, verhelfen.

Anlässlich der Luxembourg Art Week (10.-12.11.) organisiert Kultur | lx – Arts Council Luxembourg drei Tage für Fachleute der bildenden Kunst, um den Austausch zu fördern und die luxemburgische Kunstszene, ihre Künstler und Akteure, ob institutionell oder privat, bekannter zu machen. Durch die Förderung des Austauschs zwischen Fachleuten im Zuge von Atelierbesuchen, Portfolio-Reviews, Ausstellungsbesuchen und dem Austausch zwischen Fachleuten will Kultur | lx den Dialog zwischen verschiedenen Kunstszenen in einer geselligen Atmosphäre anregen und grenzüberschreitende Arbeitsweisen schaffen.

Im Rahmen des vierten Fokus Bildende Kunst bietet Kultur | lx ausländischen Kunstschaffenden Atelierbesuche an, die von Mirela Baciak, Kuratorin und Direktorin des Salzburger Kunstvereins, kuratiert werden.

Zusätzlich zu diesem kuratierten Programm organisiert Kultur | lx am Freitag, den 10. November von 14 bis 15 Uhr auf dem Gelände der Luxembourg Art Week eine Diskussionsrunde zum Thema L’artiste chercheur, un pléonasme ou une figure dans l’air du temps? von Sandra Delacourt (Moderation: France Clarinval) sowie eine Pitch Presentation von 16 bis 19 Uhr im Casino Display (Anmeldung erforderlich, Kapazität begrenzt).

Hinweis: Der Eintritt zur Luxembourg Art Week ist kostenpflichtig (15 € für Erwachsene, kostenlos für Kinder und Studenten).
Tickets vor Ort und online auf der Seite Visit & Tickets.

Am 15. September wurde die von der Galerie Nosbaum Reding kuratierte Ausstellung Industrial visceral offiziell in der Saarländischen Galerie in Berlin eröffnet. Anlässlich der Berlin Art Week wurden die Arbeiten der Künstlerin Hisae Ikenaga erstmals in der deutschen Hauptstadt gezeigt.

Die Berlin Art Week zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen für zeitgenössische Kunst in Berlin. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 zieht sie eine Woche lang zahlreiche Fachvertreter und internationale Kunstliebhaber in die Hauptstadt Deutschlands. Vor diesem Hintergrund hat Kultur | lx luxemburgische Kunstgalerien dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für die Gestaltung einer Einzel- oder Gruppenausstellung vom 13. bis 17. September in der Saarländischen Galerie – Europäisches Kunstforum e.V. einzureichen.

In Anwesenheit der Künstlerin Hisae Ikenaga wurde die Ausstellung offiziell von Jean-Paul Senninger, luxemburgischer Botschafter in Berlin, Reinhold Kopp, Vorsitzender der Saarländischen Galerie, Thorsten Bischoff, Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund in Berlin, Valérie Quilez, Direktorin von Kultur | lx – Arts Council Luxembourg und Alex Reding, Direktor der Galerie Nosbaum Reding, eröffnet.

Zwei Ausstellungsräume – zwei Welten. Ein erster offener und weitläufiger Raum zeigt die Skulpturen der Künstlerin. Diese verbinden Artefakte mit Kreationen und verweisen durch ihr Arrangement auf Regalen auf das funktionelle Design der Moderne. In dieser Variation eines zeitgenössischen Showrooms wird das makellos industrialisierte Design unserer behaglichen Innenräume durch handgefertigte, zerbrechliche und perfekt ausbalancierte Stücke in organischen, zufälligen und somit einzigartigen Formen bewusst kontrastiert. Der zweite, kleinere Raum erinnert an ein Labor oder gar eine Großküche. Hier finden sich Lebensmittelreliefs mit Tortillas, Toastbrot oder Käse aus Keramik neben Elementen wieder, wie sie dem menschlichen Körper entstammen könnten – sorgfältig angeordnet in klinisch sauberen Edelstahlbehältern und Reagenzgläsern. Diesem Zusammenspiel liegt ein großzügiges Maß an surrealistischem Scharfsinn zugrunde. Mitunter lässt es an unsere kindlichen Experimente mit Knetmasse denken – verglast und veredelt durch eine anmutige Glasur. Im Hintergrund lassen sich in Formalin konservierte Fragmente erahnen, als ob ein Serienkiller seine Proben inventarisiert und für die Zukunft aufbewahrt hätte. Mit seinem schwarzen Humor, der Hinterfragung des archäologischen Ansatzes sowie unserer rationalen Besessenheit, alles klassifizieren zu wollen, lässt sich das offene Werk von Hisae Ikenagas Werk aus zahlreichen Perspektiven erfassen.

Getragen von der sich künstlerisch entwickelnden Dynamik des Stadtteils Kreuzberg stellte die Künstlerin ihre Arbeiten im Rahmen eines Treffens am Samstag, dem 16. September, persönlich der Öffentlichkeit vor. Ausstellungsbegleitend ist ein von der Galerie Nosbaum Reding herausgegebener Katalog mit Essays der deutschen und französischen Kunstkritikerinnen Laura Helena Würth und Marianne Derrien erschienen.

Diese von Kultur | lx in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, der luxemburgischen Botschaft in Berlin sowie der Saarländischen Galerie in Berlin geschaffene Initiative zielt darauf ab, die Künstler:innen und Akteure der luxemburgischen Kunstszene in Deutschland und international bekannt zu machen und sie durch die Einbindung in ein sowohl kommerziell als auch institutionell agierendes Netzwerk zu fördern.

 

HISAE IKENAGA, Industrial Visceral
Saarländische Galerie – Europäisches Kunstforum e.V., Charlottenstraße 3, 10969 Berlin
Haltestelle U6 Kochstraße / Checkpoint Charlie

13.09-07.10.2023
Reguläre Öffnungszeiten: Di–Sa: 14-18 Uhr
Während der Berlin Art Week: Fr: 12-21 Uhr, Sa: 12-20 Uhr, So: 12-18 Uhr

 

Seit der offiziellen Einweihung am 18. Mai in Anwesenheit von I.K.H. Großherzogin Maria Teresa, Kulturministerin Sam Tanson, Michèle Pranchère-Tomassini, luxemburgische Botschafterin in Rom, sowie über 200 Fachvertretern, hat sich der luxemburgische Pavillon als großer Erfolg erwiesen. Bis zum 30. August konnte die Ausstellung „Down to Earth“ im Rahmen der am 26. November endenden Architekturbiennale in Venedig bereits nahezu 30.000 Besucher verzeichnen.

Das von den Architektinnen, Kuratorinnen und Forscherinnen Francelle Cane und Marija Marić getragene Projekt Down to Earth beschäftigt sich auf kritische Weise mit den Hintergründen der Raumfahrtindustrie und untersucht die medialen und wissenschaftlichen Narrative, die ihrer weiteren Entwicklung zugrunde liegen. Die als Lunar Laboratory konzipierte Ausstellung im Luxemburger Pavillon – eine Nachbildung der Mondlandschaften, die zur Erprobung von Weltraumrobotern in „realistischen“ Bedingungen sowie als Medienstudio zur Förderung des Weltraumwettlaufs dient – stützt sich auf die Beiträge zahlreicher Forscher:innen, Künstler:innen und Mitarbeitenden.

Sowohl beim Publikum als auch in der Presse fand die Ausstellung großen Anklang:

„Schon lange inspiriert der Mond die Architekturwelt. Die Kuratorinnen Francelle Cane und Marija Marić stellen sich vor, wie er nach dem Abbau seiner Ressourcen durch den Menschen aussehen würde.“ – Financial Times, 20. Mai 2023

„(…) Architektur kann sowohl emanzipierend als auch intellektuell stimulierend wirken. Der luxemburgische Pavillon in Venedig liefert den perfekten Beweis dafür.“ – Tageblatt, 20. Mai 2023.

„Die Kuratorinnen möchten eine Debatte anstoßen: über die Folgen, das Weltall als wirtschaftlichen Raum mit nationalen Grenzen wahrzunehmen. (…) Die Kuratorinnen werden für ihre Ausstellung den Mond ins Arsenale holen – ihn „down to earth“ nachbauen. (…) So ist der luxemburgische Biennale-Beitrag die Simulation einer Simulation.“ – Bauwelt, 15. Mai 2023.

Kommende Veranstaltungen:

14.09. & 15.09. | Pavilion Days, Venedig

Im Rahmen des anlässlich der Pavilion Days am 14. und 15. September stattfindenden Rundgangs durch das Arsenal begrüßen die Kuratorinnen Francelle Cane und Marija Marić Fachvertreter täglich um 11.15 Uhr zu einer Führung (auf Einladung).

21.09. | Konferenz „Down to Earth“, Luxemburg

Die beiden Kuratorinnen des luxemburgischen Pavillons auf der Architekturbiennale Venedig 2023, Francelle Cane und Marija Marić, stellen im Rahmen ihrer ersten öffentlichen Konferenz in Luxemburg ihr Forschungsprojekt sowie die daraus hervorgegangene Ausstellung „Down to Earth“ vor.
Weitere Informationen: luca.lu

Die Ausstellung Down to Earth ist bis zum einschließlich 26. November geöffnet.
www.venicebiennale.kulturlx.lu

Lët’z Arles freut sich, in Zusammenarbeit mit dem Centre national de l’audiovisuel (CNA) und mit der Unterstützung des Kulturministeriums die Schaffung des Luxembourg Photography Award und des Luxembourg Photography Award mentorship bekannt zu geben.

Lët’z Arles orientiert sich an den Bedürfnissen und der künstlerischen Praxis und passt seine Programme zur Unterstützung von Künstlern kontinuierlich an. Nach sieben Jahren großzügigen Engagements im Dienste des kreativen Schaffens hat Lët’z Arles seine Förderprogramme nun in den Luxembourg Photography Award (LUPA) umbenannt.

Dieses Programm zur Unterstützung von Künstlern wird in zwei Formaten angeboten:

Eine Ausstellung innerhalb des Festivals Rencontres d’Arles für den Preisträger des Luxembourg Photography Award.
Der Preisträger dieser ersten LUPA-Ausgabe ist Daniel Wagener und seine Ausstellung opus incertum, die im Rahmen der 54. Ausgabe der Rencontres d’Arles unter dem Kuratorium von Danielle Igniti vom 3. Juli bis zum 24. September 2023 in der Chapelle de la Charité gezeigt wird. Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet, die das Projekt langfristig verankert und einen ergänzenden Blick auf die ausgestellten Werke wirft. Das Buch enthält zahlreiche Fotografien, die die in der Ausstellung gezeigten ergänzen, sowie eine Reihe von Risographien, die die Praktiken der Künstlerin widerspiegeln.

Ein Mentoring und Residenz zur Professionalisierung des Preisträgers des Luxembourg Photography Award mentorship – mit der Unterstützung von Kultur | lx – Arts Council Luxembourg.
Rozafa Elshan absolvierte eine dreimonatige Residenz in Partnerschaft mit der Ecole nationale supérieure de la photographie d’Arles. Von Ende Januar bis Anfang April stand dieses Programm zur Professionalisierung von Künstlern unter dem Motto „Gedruckte Räume“ und bot den Teilnehmern ein umfassendes Angebot an Masterclasses, Workshops und gemeinsamen Arbeitssitzungen unter der Leitung von Professor Gilles Saussier. Das Mentoring endete mit der Präsentation einer Bilanz ihrer Reflexionen in Form von Modellen und Skizzen zukünftiger Projekte.

Nach einer intensiven Aufbauphase öffneten die Sale d’Armi im Arsenale von Venedig am 20. Mai 2023 ihre Türen. Im Rahmen der Kunst- und Architekturbiennale ist hier seit 2018 der luxemburgische Pavillon zu finden: Die von den Architektinnen, Kuratorinnen und Forscherinnen Francelle Cane und Marija Marić gestaltete Ausstellung Down to Earth wurde sowohl von der Presse als auch von den Besuchenden hervorragend aufgenommen.

Die Eröffnung der Architekturbiennale in Venedig ist ein besonderer Moment für die teilnehmende Fachwelt. An der Schnittstelle zwischen Familientreffen und gigantischem Symposium versammelt sie sowohl aufstrebende als auch etablierte Profile und repräsentiert die vielfältigen Strömungen der architektonischen Forschungslandschaft. Während der einwöchigen Preview für Presse und Fachpublikum können Ausstellende ihr professionelles Netzwerk erweitern und mediale Aufmerksamkeit generieren.

Die beiden Kuratorinnen Francelle Cane und Marija Marić absolvierten zahlreiche Interviews mit der nationalen und internationalen Presse, bevor der luxemburgische Pavillon am 18. Mai in Anwesenheit von I.K.H. Großherzogin Maria Teresa, Kulturministerin Sam Tanson, Michèle Pranchère-Tomassini, luxemburgische Botschafterin in Rom, sowie über 200 Gästen aus Luxemburg und weiteren Ländern offiziell eingeweiht wurde.

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Ein nationaler Pavillon mit Fokus auf die Ressourcenfrage

Ausgehend von der luxemburgischen Position bei der Entwicklung des Space Mining untersucht das von Francelle Cane und Marija Marić getragene Projekt Down to Earth auf kritische Weise die Hintergründe der Raumfahrtindustrie sowie die medialen und wissenschaftlichen Narrative, die das Fundament für die Zukunft des Weltraumbergbaus legen. Die als Lunar Laboratory konzipierte Ausstellung im luxemburgischen Pavillon – eine Nachbildung der Mondlandschaften zur Erprobung von Weltraumrobotern zu „realistischen“ Bedingungen und Medienstudio zur Förderung des Weltraumwettlaufs – stützt sich auf die Beiträge zahlreicher Forscher*innen, Künstler*innen und Mitarbeitenden.

Die im Laufe des gemeinschaftlichen Forschungsprozesses entwickelten szenografischen Elemente ermöglichen eine thematische Annäherung auf drei verschiedenen Wegen: durch einen Film, einen Workshop sowie eine Publikation. Der Film Cosmic Market von Armin Linke, der in Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen des Pavillons entstand, zeigt die Verbindungen zwischen wissenschaftlicher Forschung und den verschiedenen Interpretationen der Weltraumgesetzgebung, zwischen technologischem Fortschritt und der Entstehung neuer Märkte – sowohl auf der Erde als auch darüber hinaus. Der Workshop „How to: mind the moon“, der aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Canadian Centre for Architecture (CCA) und dem Luxemburgischen Pavillon hervorgegangen ist, basiert auf einer Auseinandersetzung mit fünf Mondmaterialien und skizziert eine humorvolle „Materialbibliothek“. Das Buch Staging the Moon, herausgegeben von Spector Books (Leipzig; Design: Studio OK-RM), enthält kritische Essays der beiden Kuratorinnen, sowie Beiträge von Armin Linke und dem Fotografen Ronni Campana.

Auf kreative und immersive Weise inszeniert Down to Earth die Ergebnisse einer Forschungsarbeit zur Frage der Ressourcenausbeutung und fügt sich damit optimal in das Thema der von Lesley Lokko kuratierten Biennale „Laboratory of the Future“ ein. Verwurzelt in den toten Winkeln der offiziellen Geschichtsschreibung, stellt die internationale Ausstellung architektonische Betrachtungen unter das Zeichen der Vorstellungskraft – dem wichtigsten Faktor für Veränderungen – sowie der Ethik, die uns beim Umgang mit dem gemeinsamen Raum und der Schöpfung unserer Ressourcen leiten sollte.

Diese Frage stand auch bei der vom belgischen Pavillon organisierten französischsprachigen Diskussion „(Re)penser les ressources“ (Ressourcen (neu) betrachten) im Mittelpunkt, an der die Kuratorinnen am Samstag, dem 20. Mai, gemeinsam mit den Beitragenden und Kurator*innen der belgischen, kanadischen und französischen Pavillons teilnahmen.

Eine Preisverleihung im Einklang mit der künstlerischen Ausrichtung

Die Fachjury der 18. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia setzte sich aus Ippolito Pestellini Laparelli (Vorsitzender, Italien), Nora Akawi (Palästina), Thelma Golden (USA), Tau Tavengwa (Simbabwe) und Izabela Wieczorek (Polen) zusammen. Die von ihr ausgewählten Preisträger*innen spiegeln die zentralen Themen der Biennale umfassend wider: „Dekolonisierung und Dekarbonisierung“.

Brasilien wurde mit dem Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag ausgezeichnet. Der forschungsbasierte Pavillon repräsentiert „eine architektonische Intervention, die sich auf die Philosophie und Vorstellungskraft der indigenen und schwarzen Bevölkerung konzentriert und die Modalitäten einer Wiedergutmachung erwägt“. Großbritannien wurde für das kuratorische Konzept sowie die räumliche Gestaltung seines Pavillons gelobt, die „die Kraft alltäglicher Rituale als Formen des Widerstands und der räumlichen Praxis in diasporischen Gemeinschaften zelebriert“.

Der Goldene Löwe für die beste Teilnahme ging an DAAR: Alessandro Petti und Sandi Hilal wurden für „ihr langjähriges politisches Engagement hinsichtlich der architektonischen und lernorientierten Praktiken der Dekolonisierung in Palästina und Europa“ ausgezeichnet.

Demas Nwoko, Künstler, Designer und Architekt nigerianischer Herkunft, wurde auf der 18. Internationalen Architekturausstellung mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt. Als Vorreiter der modernen Kunst in Nigeria nutzt er zeitgenössische Techniken, um afrikanische Themen in Architektur und Bühnenbild hervorzuheben. Seine Werke sind im Stirling Pavilion in den Giardini zu sehen.

Bei seiner ersten Ernennung zum Organisator und Koordinator des luxemburgischen Pavillons konnte sich Kultur | lx auf die Erfahrung und den Rückhalt von luca – Luxembourg Center for Architecture stützen. In seiner Zuständigkeit für die luxemburgische Präsenz bei den Kunst- und Architekturbiennalen in Venedig strebt Kultur | lx an, die Beziehungen zu vertiefen und auf dem Erfolg der diesjährigen Biennale aufzubauen.

Down to Earth von Francelle Cane und Maria Marić ist bis zum 26. November 2023 bei der 18. Internationalen Architekturausstellung in Venedig – La Biennale di Venezia im Arsenale, Sale d’Armi A, 1. Stock, zu sehen.

In Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, der luxemburgischen Botschaft in Berlin sowie der Saarländischen Galerie in Berlin hat Kultur | lx eine Ausschreibung für luxemburgische Kunstgalerien initiiert, um im Rahmen der Berlin Art Week eine vier- bis sechswöchige Einzel- oder Gruppenausstellung luxemburgischer Künstler*innen zu gestalten.

Dieses zu einem Schlüsselmoment der Berliner Kulturagenda gezeigte Projekt zielt darauf ab, die Künstler*innen und Akteure der luxemburgischen Kunstszene in Deutschland und international bekannt zu machen und sie durch die Einbindung in ein sowohl kommerziell als auch institutionell agierendes Netzwerk zu fördern.
Die Jury entschied sich einstimmig für das von der Galerie Nosbaum & Reding vorgeschlagene Projekt Industriel-viscéral von Hisae Ikenaga. Für die Künstlerin ist dies die erste Einzelausstellung in Deutschland. Das Potenzial ihrer bildhauerischen Arbeit, die durch die Kombination verschiedener Techniken die menschliche Beziehung zu Objekten sowie zu deren Geschichte, Herstellung und Funktion hinterfragt, dürfte vorteilhaft auf das fachkundige Publikum der Berlin Art Week einwirken. Die für Berlin ausgewählte Serie wurde bereits erfolgreich in Luxemburg und Belgien ausgestellt.

Hisae Ikenaga hat Kunsttheorie und bildende Kunst in Mexiko City, Kyoto, Barcelona und Madrid studiert. Die in Luxemburg ansässige multidisziplinäre Künstlerin hat ihre Werke bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt und mehrere Preise erhalten. Dazu zählen der LEAP20 Luxembourg Encouragement for Artists Prize im Jahr 2020 sowie der erste Preis beim ersten Art in Situ OAI, für ihr 2021 für den Sitz des Ordre des Architectes et Ingénieurs-Conseils du Luxembourg (OAI) entworfenes In-situ-Projekt.

Über Saarländische Galerie
Die Saarländische Galerie ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein. Unter Berufung auf die Lage des Saarlandes im Zentrum Europas, setzt sich der Verein „Saarländische Galerie – Europäisches Kunstforum“ für den grenzüberschreitenden Kulturaustausch mit anderen europäischen Ländern, wie Luxemburg, ein. Ziel der Galerie ist es, Künstler:innen aus dem Saarland und den Partnerregionen eine Plattform in Berlin zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Arbeit in der lebendigen und schnell wachsenden Kunstszene der Bundeshauptstadt präsentieren können.

Über Berlin Art Week
Die Berlin Art Week ist eine Plattform, die eine Vielzahl von Kooperationen zwischen den wichtigsten Institutionen der Berliner Kunstszene ermöglicht. Einmal im Jahr präsentiert sie ein vielfältiges Programm mit über 50 Partnern, die sich aus Museen, Kunsthallen, Messen, Privatsammlungen, Project Spaces und zahlreichen Galerien zusammensetzen. Mit dem Programm wird das Publikum eingeladen, die aktuellen Trends der zeitgenössischen Szene zu entdecken. Das Publikum besteht aus zahlreichen deutschen und internationalen Fachleuten, Expert:innen und Kunstliebhaber:innen.

Das Künstlerhaus Bethanien öffnet seine Türen vom 30. September bis zum 23. Oktober für eine Gemeinschaftsausstellung (Vernissage am 29. September, 19:00 Uhr), in der die Arbeiten von fünf seiner Residenten vorgestellt werden: François Lemieux (Kanada/Québec), Lisa Kohl (Luxemburg), Nicole Rafiki (Norwegen) , Yun-Pei Hsiung (Taiwan) und Thomas Schmahl (Frankreich).

Fokus auf die Arbeit von Lisa Kohl, Preisträgerin 2022 der Ausschreibung von Kultur | lx, in Residenz seit dem 01. Juli bis zum 31. Dezember.

Das Werk von Lisa Kohl (*1988 in Luxemburg) lässt sich als ein Konglomerat aus digitalen Medien, Installationen, Feldforschung, Dokumentation, Inszenierung und Erzählung begreifen. Die Themen ihrer künstlerischen Bergungsarbeit kreisen um das Ephemere, das Abwesende und das Imaginäre. Ästhetische Phänomene der Absenz, Migration und der individuellen Verortung spielen dabei eine zentrale Rolle. In diesem Spannungsfeld zwischen materieller Präsenz und tatsächlichen Ereignissen einerseits und dem Bereich des potenziell Möglichen, des Fiktiven und Unsichtbaren andererseits, eröffnen sich Lisa Kohl als Künstlerin nahezu unendliche Möglichkeiten, beide Instanzen zur Simulation zu verschmelzen.

Das Video THE GAME (Bihać | Bosnischkroatische Grenze | 2022) erzählt vom Leben und Überleben von Menschen mit Migrationserfahrungen und bedient sich ästhetischer Mechanismen des Gamings. Auf einem Smartphone werden Fluchtwege aus der Sicht eines jungen Afghanen dargestellt. Das Gerät wirkt hierbei wie eine Konsole und erinnert an ein virtuelles Spiel. Auf sensible Weise berichtet der Protagonist im Voiceover über unterschiedliche Formen der Flucht sowie Pushbacks, die er persönlich erfahren hat. Eine subtile Stimmung der Bedrohlichkeit und Spannung begleitet dabei seine Erzählung.

Die Fotoserie BLINDSPOT (Bihać | Bosnischkroatische Grenze | Calais | Frankreich | 2022) verkörpert auf metaphorischer Ebene die Anwesenheit der Abwesenden und das Sichtbare der Unsichtbaren. Die dargestellten Elemente, wie das Obdach, der Mihrab-Teppich und der körperliche Abdruck, verweisen symbolisch auf die Zuflucht und die Aneignung anonymer Lebens- und Gebetsräume. Die sakrale Stimmung bezieht sich hier auf den Glauben und die Hoffnung in Bezug auf Identität und Fremdheit, Intimität und Heimat(losigkeit).

Die Serie HALIDOM (Kanarische Inseln | Spanien-Nordafrika | 2022) stellt das Heiligtum auf ikonografischer Ebene dar – als bildliche Metapher für Leben und Tod, An- und Abwesenheit, Begrenzung und Weite, Höhe und Abgrund. Skulpturale Figuren an kargen Un-Orten und in Grenzzonen werden symbolisch zu Monumenten und Stellvertretern der Ungesehenen. Der Schleier gilt als Synonym für Verhüllung, Schutz und Tarnung. Das Relief und der Faltenwurf des Tuches wecken Erinnerungen an das Göttliche, das Heroische und an Unantastbarkeit. Die Serie konfrontiert uns mit Räumen des Übergangs – Sinnbild für die Sehnsucht nach Freiheit und Erlösung.

Die während Kohls Aufenthalt im Künstlerhaus Bethanien entstandene Videoinstallation ACROSS (2022) konfrontiert uns mit einer brutalistischen Fensterarchitektur und dem Ausblick in die Weiten des Himmels, gesäumt mit sich auflösenden Wolken-Clustern. Beton und Luft, unterschiedlicher könnten diese Materialien nicht sein und trotzdem ergeben sie ein harmonisches Ganzes, das zahlreiche Bilder in uns hervorruft. Von mittelalterlichen Verkündigungsszenen über Fensterdarstellungen in der deutschen Romantik bis hin zu Szenen aus der Filmgeschichte – all diese Bilder verbindet eines: Das Fenster als Schwellenort zwischen dem Dies- und dem Jenseits (in mannigfaltiger Art), der beides nicht nur voneinander separiert, sondern an dem das Getrennte auch miteinander in Verbindung tritt. Die Arbeit enstand in Zusammenarbeit mit dem Sounddesigner Sören Schenk.

AUSSTELLUNGSRÄUME
Kottbusser Straße 10
10999 Berlin

EINTRITT FREI
Di – So: 14 – 19 Uhr

 

 

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Auf Einladung von Plan d’Est und Kultur | lx fand am 8. September in Belval in Anwesenheit von rund vierzig Organisationen und Institutionen der Großregion, die sich der bildenden Kunst widmen, das erste Treffen von Fachleuten der bildenden Kunst der Großregion statt. Ziel dieses Tages war es, die Vielfalt der Akteure im Bereich der bildenden Kunst in der Großregion besser zu verstehen und Wege der Zusammenarbeit anzuregen.

Plan d’Est, das Cluster für bildende Kunst in der Grand Est, ein Berufsverband, Kultur | lx und die Région Grand Est planten ein lockeres gesellschaftliches Ereignis, bei dem sich Fachleute aus dem Bereich der bildenden Kunst in einem informellen Rahmen austauschen und treffen konnten. Zahlreiche Organisationen waren aus Frankreich, insbesondere aus dem Elsass und Lothringen, aber auch aus Deutschland, aus Trier und Saarbrücken, sowie aus Landau angereist. Bei den Teilnehmern handelte es sich hauptsächlich um Kunstzentren und -vereine, aber auch Institutionen, die die bildende Kunst unterstützen, wie etwa die Région Grand Est und der Drac Lorraine.

Einige Organisationen hatten bereits konkrete Ideen für eine Zusammenarbeit, wie etwa die Biennale von Mulhouse, die eine grenzüberschreitende Residenz zum Thema Klima ausschreiben wollte und auf der Suche nach europäischen Partnern war, oder die Vereinigung Accélérateur de particules, die ihren Sitz in Straßburg hat, aber in der Region Grand Est tätig ist und die Öffnung von Künstlerateliers auf grenzüberschreitender Ebene organisieren möchte. Das Saarbrücker Künstlerhaus schlug den Teilnehmern vor, eine grenzüberschreitende Residenz zwischen den verschiedenen Gebieten einzurichten und erinnerte sie daran, dass der Andrea-Neumann-Kunstpreis ein grenzüberschreitender Kunstpreis ist.

Mehrere Kunsthochschulen der Großregion waren vertreten, insbesondere die ENSAD Nancy, die bereits Projekte mit dem Casino Luxemburg durchführt, und die Europäische Kunstakademie Trier. Die ENSAD begleitete die Gruppe beim Besuch der Ausstellung RESPIRE, die von der Kunsthochschule im Rahmen von Esch2022 kuratiert wurde, und bot ihnen so die Gelegenheit, ihre Lehr- und Forschungsbereiche vorzustellen und ihr Know-how zu präsentieren. Die Kunstakademie Trier hat sich an zahlreichen Projekten im Rahmen von Esch2022 beteiligt, darunter Bustouren zu Orten zeitgenössischer Kunst in der Großregion. Sie beteiligt sich auch am Europäischen Monat der Fotografie (EMOP).

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Neben Esch2022, das die Veranstaltung ausrichtete und der Gruppe den Besuch der Ausstellungen in der Möllerei und im Massenoire ermöglichte, war Luxemburg durch drei Organisationen vertreten: das CNA und die Rotondes, die bereits über ein gutes grenzüberschreitendes Arsenal verfügen, sowie die Galerie Reuter Bausch, die neue Horizonte entdecken und die von ihr vertretenen Künstler vorstellen wollte.

Für Kultur | lx war dieser Tag ein erster Schritt in Richtung der benachbarten Regionen, die für luxemburgische Künstler die ersten Meilensteine auf dem Weg zu einer internationalen Karriere darstellen. Die dort herrschende künstlerische Dynamik und die zahlreichen Orte, die der zeitgenössischen Kunst gewidmet sind, sowie nicht zuletzt die begleitende Medienlandschaft sind unbestreitbare Vorteile vor unserer Haustür. Kultur | lx wird diese regionalen Bewegungen im Rahmen seiner Aufgaben, die Karriereentwicklung und die Verbreitung von Kunstwerken zu unterstützen, begleiten.

Im Rahmen der Berlin Biennale organisierte Kultur | lx vom 20. bis 22. Juli 2022 eine Reihe von Treffen mit Berliner Fachvertretern und Akteuren aus dem Bereich der bildenden Künste. Die Gruppe begann ihre Reise mit einem Besuch bei Lisa Kohl, einer luxemburgischen Fotografin und Videokünstlerin, die seit dem 1. Juli als Artist in Residence im Künstlerhaus Bethanien wirkt.

Nach einem ersten Erfassungsprojekt in Kassel im Juni weitete Kultur | lx sein Förderprogramm „Mobilität, Erfassung und Karriereentwicklung“ auf die Stadt Berlin aus und begleitete die sechs teilnehmenden Künstler*innen bei der Erkundung der hiesigen Kunstszene und Vertiefung bereits bestehender Beziehungen. Drei Tage lang konnten sich die luxemburgischen Künstler*innen und Kurator*innen in diesem Rahmen mit in Berlin tätigen Verantwortlichen von Residenzeinrichtungen, Galerist*innen und Kurator*innen treffen und austauschen.

Residenzen mit variabler Geometrie

Im Künstlerhaus Bethanien fand das erste Treffen mit Christoph Tannert, Direktor, und Valeria Schulte-Fischedick, Kuratorin und Koordinatorin des internationalen Residency-Programms, statt. Die Künstlerhaus Bethanien GmbH ist die erste Künstlerresidenz in Deutschland (gegründet 1974) und seit 2009 in der ehemaligen Lichtfabrik im Herzen des Stadtteils Kreuzberg, nahe dem U-Bahnhof Kottbusser Tor, beherbergt. Seit der Gründung im ehemaligen Diakonissen-Krankenhaus empfing das Künstlerhaus bereits über 950 Künstler in rund 30 Ateliers.

Lisa Kohl ist die diesjährige Stipendiatin des Residenzprogramms im Künstlerhaus Bethanien, das ursprünglich von Focuna initiiert und 2022 von Kultur | lx übernommen wurde. Im Rahmen unseres Besuchs hat sie uns die Türen ihres frisch bezogenen Ateliers geöffnet. Das sechsmonatige Programm ermöglicht es ihr, die Arbeit an ihrem Projekt Shutdown dreams | Angels in fall zu vertiefen und es in einer Mitte September eröffnenden Gruppenausstellung vorzustellen. Des Weiteren wird sie an Atelierbesuchen und Tagen der offenen Tür teilnehmen sowie in einem Artikel des Be Magazin erscheinen. Letzteres veröffentlicht im Auftrag des Künstlerhauses Bethanien kritische Essays über die Arbeit der Residenzkünstler*innen.

Im Anschluss traf die Gruppe auf Isabelle Parkes, Koordinatorin des internationalen Residenzprogramms Callie’s, das 2020 auf Anregung einer in Berlin lebenden amerikanischen Künstlerin im Wedding seine Türen öffnete. Diese Institution beherbergt Künstler*innen aller Fachrichtungen und umfasst Praktiken von Schriftstellerei über Tanz und Musik bis zu Performancekunst. Callie’s empfängt das ganze Jahr über Initiativbewerbungen und lässt aufstrebenden Künstler*innen ein hohes Maß an Flexibilität zukommen.

Rebound Deutschland-Luxemburg

Einer der Höhepunkte für unsere sechs Teilnehmer*innen war das Treffen mit Lidiya Anastasova, Kuratorin beim Neuen Berliner Kunstverein (NBK) und Leiterin der Artothek des NBK. Die Artothek umfasst eine von jedermann ausleihbare Sammlung von 4.000 Kunstwerken des 20. und 21. Jahrhunderts – von Marina Abramović über Victor Vasarely bis Thomas Schütte –, die in Berlin ansässigen Künstler*innen insbesondere im Rahmen von Siebdruckeditionen regelmäßige Aufträge vermittelt. Bei ihrer Teilnahme an den Atelierbesuchen des Visual Arts Focus im Mai 2022 war Lidiya bereits zahlreichen luxemburgischen Kulturschaffenden begegnet.

Die sechs Künstler*innen besuchten zudem ihre Landsleute bei aktuellen Veranstaltungen in Berlin: im Kontext ihrer Ausstellung Relegation ~ via. Voice:over II leitete Catherine Lorent im Kunstverein Tiergarten Berlin am 20. Juli einen Austausch über die Geschlechterfrage in der Kunst. Am 22. Juli eröffnete Eric Mangen in der Galerie Jarmuschek + Partner eine Duo-Ausstellung mit dem ukrainischen Künstler Artjom Chepovetskyy.

Die in diesem Jahr von dem Künstler Kader Attia (FR) organisierte 12. Berlin Biennale findet in verschiedenen Institutionen und Museen für zeitgenössische Kunst sowie an informelleren Orten statt und bildete die Kulissen für diese Treffen. Der Titel Still present! lädt dazu ein, individuelle und gesellschaftliche Traumata unter dem Gesichtspunkt der Réparation zu betrachten – sowohl von Objekten und Individuen als auch von Zeit und Geschichte. Die besuchten Ausstellungen bildeten eine kohärente und reichhaltige Einheit, die das Engagement des an dem Projekt beteiligten Künstlerteams umfassend widerspiegelte. Nach der documenta eine ganz andere Art, die Kunst in direkten Kontakt mit den gesellschaftlichen Verpflichtungen zu stellen – und eine Quelle der Inspiration und Kontemplation für unsere Gruppe.

Das nächste Erfassungsprogramm für bildende Kunst findet am 12. und 13. September während der Fachtage der Biennale in Lyon statt.

 

 

Im Rahmen der Fachtage auf der documenta in Kassel (DE) richtete Kultur | lx am 16. und 17. Juni ein erstes Erfassungsprogramm für die bildenden Künste aus. Auch in diesem Jahr setzte die im Fünfjahresrhythmus stattfindende documenta durch ihre äußerst zukunftsorientierte, politische und polemische Dimension ein Zeichen für die aktuellen Tendenzen der zeitgenössischen Kunst. Den 18 teilnehmenden Künstler*innen galt es sowohl den kuratorischen Vorschlag als auch überregionale Begegnungen sowie eine neue Form des Austauschs zu erkunden.

Im Rahmen seiner Mission hinsichtlich der künstlerischen Karriereentwicklung eröffnete Kultur | lx im April dieses Jahres eine Ausschreibung für bildende Künstler*innen, die auf die Teilnahme an der documenta in Kassel abzielte. Nicht weniger als 18 Künstler*innen reagierten auf diesen Aufruf und konnten infolgedessen von unserer Begleitung profitieren.

Unsere Erfassungsprogramme ermöglichen es den teilnehmenden Künstler*innen in erster Linie, Veranstaltungen zu entdecken, die die Geschichte ihres jeweiligen Fachgebiets gestalten. In diesem Rahmen können sie ihre eigenen Arbeitsweisen mit denen anderer Künstler*innen oder Kurator*innen vergleichen, die, wie im Falle der documenta, großteils der nicht westlichen Kunstszene entstammen: Eine willkommene Gelegenheit, die eigenen Recherchen mit Abstand zu betrachten und in eine neue Perspektive zu rücken.

Mit ihrer alternativen, aktivistischen und heuristischen Dimension nahm die documenta in diesem Jahr den Charakter eines Freiluftlabors an – die ideale Grundlage für (Wieder-)Infragestellungen verschiedenster Art. Die documenta erforschte die Verbindungen zwischen Kunst und wirtschaftlich-politischen Kampfformen im Dienste einer sozialen Entwicklung und setzte sich mit der Frage der westlichen (insbesondere musealen) Normen auseinander, die unsere Beziehung zu Menschen und Werken (mitunter gewaltsam) regeln. Unter der Kuratierung von Ruangrupa, einem in Jakarta, Indonesien, ansässigen Kollektiv, verließ die documenta zum ersten Mal ihre westliche Komfortzone und präsentierte dabei Kunstformen und Werke, die der interdisziplinären Forschung und kollektiven Erfahrung entspringen. Ein durchaus destabilisierendes Konzept – ganz abgesehen von den Polemiken, die um die antisemitische Absicht bestimmter Werke entfachten.

Prospektion im Dienste des Dialogs

Diese prospektive Dimension der Veranstaltung nimmt beizeiten den Charakter einer „Weiterbildung“ an und ermutigt zahlreiche Künstler*innen zu weiterführenden Überlegungen. Für Kultur | lx ist es von entscheidender Bedeutung, sie in diesem Prozess zu unterstützen und eine Diskussion über die Herausforderungen der zeitgenössischen Szene zu eröffnen. Hierin findet sich ein weiteres Ziel unserer Erfassungsprogramme: Durch die Ausweitung der Gespräche zu den künstlerischen Vorgehensweisen über die luxemburgischen Grenzen hinaus, können sich die teilnehmenden Künstler*innen untereinander austauschen und besser kennenlernen. Der im Rahmen der documenta initiierte Dialog wurde auch über die beiden Tage der Teilnahme hinaus fortgesetzt – ein voller Erfolg!

Die Szene durch den gegenseitigen Austausch zum Leben erwecken und zum Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich der bildenden Künste anregen – einer von zahlreichen Ansätzen, mit denen Kultur |lx die Karriere von luxemburgischen Künstler*innen unterstützt.