Im Zuge der Ausschreibung für die Residenz für choreografische Forschung und Produktion in den Uferstudios Berlin wurde der Choreograf William Cardoso aus vier Bewerbungen als Empfänger ausgewählt.

Die aus Ainhoa Achutegui (neimënster), Mathis Junet (TROIS C-L – Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois), Jérôme Konen (Kinneksbond, Centre Culturel Mamer) und Anne-Mareike Hess (Choreografin und Stipendiatin 2023) bestehende Jury leitete ihre Vorauswahl aus den eingegangenen Bewerbungen an die Uferstudios weiter. Die Leitung der Uferstudios Berlin entschied, die Residenz an William Cardoso zu vergeben.

Dieser sechswöchige Aufenthalt soll Choreograf:innen ermutigen, in die Berliner Kunstszene einzutauchen, die Vernetzung mit der lokalen Szene fördern und langfristig zur Entwicklung ihres beruflichen Werdegangs beitragen.

Erläuterung der Uferstudios
Simone Willeit, Leiterin der Uferstudios, lobte die Qualität der von der Jury übermittelten Bewerbungen. Bei ihrer Wahl bedachte sie sowohl die William Cardoso zur Seite stehende Begleitung als auch die Fragilität seiner noch jungen choreografischen Karriere sowie seine Verankerung in der LGBTQI+-Bewegung. Auch diese zweite Residenz (William Cardoso nahm bereits 2021 am Residenzprogramm der Uferstudios teil), dürfte die Entwicklung von William Cardosos Arbeit beschleunigen sowie die von ihm vertretenen Anliegen unterstützen.

Erläuterung von William Cardoso
Im Rahmen dieser Residenz strebt William Cardoso an, „die lokale Szene zu erkunden und mit neuen Ansätzen zu experimentieren. (…) Angriff erforscht eine intime Szene zwischen zwei Männern. Die Performance zielt darauf ab, die Grenzen des Bodens zu überschreiten und zu neuen Höhen aufzusteigen. Durch die Residenz in Berlin kann ich mit einem festen Team an einem Ort arbeiten und frei von logistischen Einschränkungen voll und ganz in das Thema und die Performance eintauchen. Diese Kontinuität des Forschungsprozesses kommt für Künstler einem wahren Luxus gleich.

Über William Cardoso
William Cardoso lebt und arbeitet als choreografischer Künstler und Tänzer in Luxemburg und Portugal und zelebriert mit seinen Werken den widersprüchlichen, unvorhersehbaren, kreativen und engagierten Geist. Er befasst sich mit intimen und persönlichen Themen, mit denen sich jede:r identifizieren kann. Hungrig nach Veränderung und beseelt von der Wut über die Ungerechtigkeit, stellen seine Stücke die heteronormative und patriarchalische Gesellschaft infrage. Zur Umsetzung der von ihm gewählten Themen wählt er die körperliche Anstrengung sowie kämpferische Aspekte.

Durch einen Dialog der Körper, die im Widerspruch zu ihrem Geist stehen, konnte William Cardoso im Verlauf seiner drei bisherigen Werke (Raum, Dear Mum, Baby) eine eigene Identität in einer einzigartigen Ausdrucksform entwickeln. So setzt er sich mit harten, rohen Bewegungen dem fließenden Konzept des Kontakttanzes entgegen.

Das IETM (International Network for Contemporary Performing Arts) wird dank der Unterstützung von Kultur | lx – Arts Council Luxembourg vom 28. bis 30. November 2023 zum ersten Mal nach Luxemburg kommen. Als Fachkraft für darstellende Künste aus Luxemburg ist dies eine einzigartige Gelegenheit, dieses Netzwerk kennenzulernen und mit Ihren internationalen Kollegen zu interagieren.

Dieses zweite Fokustreffen wird sich mit dem Thema der Klimakrise befassen. Auch wenn der Kultursektor nicht maßgeblich zu den Umweltauswirkungen beiträgt, ist es zwingend notwendig, dass jeder diese Tatsache anerkennt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreift. Dieser Fokus wird die letzte Veranstaltung im ersten Jahr des Übergangs zur Umweltpolitik des IETM sein und Mitglieder und professionelle Gäste zu einem gemeinsamen Brainstorming zusammenbringen. Die Teilnehmer werden die Gelegenheit haben, von den zielgerichteten Programmen und dem gesammelten Wissen des Netzwerks im Laufe des Jahres 2023 zu profitieren. Sie werden gemeinsam an der Co-Erstellung einer Umweltcharta arbeiten, die für das gesamte Netzwerk bestimmt wird.

Neben Austausch- und Networking-Momenten wird das luxemburgische Kunstschaffen geehrt, indem die Möglichkeit besteht, zahlreichen Produktionen beizuwohnen, sowie dem TROIS C-L – Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois, das einen Überblick über die lokale Szene des zeitgenössischen Tanzes geben wird.
Detailliertes Programm hier.

Was ist IETM?
IETM ist ein breites, einflussreiches internationales Netzwerk, das Fachleute der darstellenden Künste zusammenbringt, die alle Genres und Funktionen des künstlerischen Ökosystems repräsentieren. Zu seinen Mitgliedern zählen Künstler, Produzenten, Kompanien, Spielstätten, Festivals, Forschungs- und Ressourcenzentren, Residenzen, Netzwerke und Verbände sowie staatliche Einrichtungen aus über 60 Ländern. Derzeit sind über 500 Organisationen der darstellenden Künste und Einzelmitglieder im IETM vertreten.

Das IETM hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualität, die Entwicklung und den Kontext der zeitgenössischen darstellenden Künste zu fördern und ihre Vielfalt zu würdigen. Es setzt sich für den Wert von Kunst und Kultur ein und bietet gleichzeitig Fachleuten der darstellenden Künste Zugang zu internationalen Netzwerken, Fachwissen sowie einen Raum für einen dynamischen Dialog.

Im Dienste seiner Mitglieder organisiert das IETM Networking-Veranstaltungen, Möglichkeiten zum gegenseitigen Lernen, Austausch und Dialog. Darüber hinaus erstellt es Publikationen und Forschungsarbeiten, erleichtert die Kommunikation und Verbreitung von Informationen über die darstellenden Künste und setzt sich für die weltweite Anerkennung und Stellung der Angehörigen der darstellenden Künste ein.

In Partnerschaft mit dem Centre National de la Danse in Lyon sowie dem CDCN – Le Gymnase in Roubaix gewähren Kultur | lx – Arts Council Luxembourg, die Théâtres de la Ville de Luxembourg und TROIS C-L – Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois einem in Luxemburg ansässigen künstlerischen Ensemble ein Stipendium für die Entwicklung eines choreografischen Projekt. Ziel dieses Programms ist es, den künstlerischen Werdegang der luxemburgischen Choreograf:innen und Tänzer:innen optimal zu begleiten.

Von der Projektentwicklung über die Produktion bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und internationalen Bekanntmachung unterstützt dieses sich über zwei Jahre (2024 und 2025) erstreckende Stipendium verschiedene Aspekte des kreativen Schaffens. Konkret setzt sich das Stipendium aus den folgenden Elementen zusammen: eine direkte finanzielle Unterstützung für die Produktion, die Residenzen in Lyon und Roubaix, die Präsenz auf internationalen Plattformen sowie die Begleitung in allen Phasen der Projektentwicklung.

Im Zuge der Ausschreibung gingen fünf Bewerbungen ein. Die Jury entschied einstimmig, das Stipendium EXPÉDITION an William Cardoso zu vergeben.


Erläuterung des Empfängers
Für William Cardoso stellt dieses Stipendium „eine außergewöhnliche Chance dar, die die Kreation eines neuen choreografischen Stücks unter optimalen Bedingungen sowie den Aufbau und die Festigung meiner Beziehungen zu Kulturschaffenden auf internationaler Ebene ermöglicht. Die von renommierten Institutionen wie dem CN D in Lyon, dem CDCN – Le Gymnase in Roubaix sowie dem Grand Théâtre und dem TROIS C-L in Luxemburg angebotenen Residenzen schaffen die ideale Grundlage für die Entwicklung meines neuen Werks DeadlineDeadline hinterfragt und beleuchtet ein wiederkehrendes Thema in unseren Leben: die Trennung. Diese Kreation ist darauf ausgelegt, das System zu durchbrechen und durch den Schlussstrich einen Neuanfang zu finden.“


Erläuterung der Jury
Die sich aus Vertreter:innen der fünf Partnerinstitutionen zusammensetzende Jury (Bernard Baumgarten – TROIS C-L; Tom Leick-Burns und Anne Legill – Les Théâtres de la Ville de Luxembourg; Davy Brun – CN D Lyon; Laurent Meheust – CDCN – Le Gymnase à Roubaix) betonte die thematische Relevanz und Dringlichkeit des Projekts, das sowohl die kreative Dynamik des Choreografen als auch die Vorstellungswelten unserer Zeit durchzieht. Die Jury hob William Cardosos einzigartiges Verständnis des Körpers und der Beziehung zwischen den Geschlechtern hervor und lobte insbesondere die Reife des jungen Choreografen. Das Stipendium EXPEDITION fügt sich als folgerichtiger Schritt in die Karriereentwicklung des Künstlers ein und ermöglicht ihm, seine Recherchen weiter voranzutreiben, sich mit größeren choreografischen Formen auseinanderzusetzen und sich internationalen Produktions- und Vertriebsnetzwerken anzunähern.

Über William Cardoso
William Cardoso lebt und arbeitet als choreografischer Künstler und Tänzer in Luxemburg und Portugal und zelebriert mit seinen Werken den widersprüchlichen, unvorhersehbaren, kreativen und engagierten Geist. Er befasst sich mit intimen und persönlichen Themen, mit denen sich jede:r identifizieren kann. Hungrig nach Veränderung und beseelt von der Wut über die Ungerechtigkeit, stellen seine Stücke die heteronormative und patriarchalische Gesellschaft infrage. Zur Umsetzung der von ihm gewählten Themen wählt er die körperliche Anstrengung sowie kämpferische Aspekte.

Durch einen Dialog der Körper, die im Widerspruch zu ihrem Geist stehen, konnte William Cardoso im Verlauf seiner drei bisherigen Werke (Raum, Dear Mum, Baby) eine eigene Identität in einer einzigartigen Ausdrucksform entwickeln. So setzt er sich mit harten, rohen Bewegungen dem fließenden Konzept des Kontakttanzes entgegen.

 

Gemeinsam mit 3.553 Darbietungen aus insgesamt 67 Ländern war Luxemburg in diesem Jahr erstmals beim Edinburgh Festival Fringe vertreten. Als weltweit größtes seiner Art zieht das seit 1947 im August stattfindende Kulturfestival The Fringe drei Wochen lang ein internationales Publikum ins schottische Edinburgh. Ganz ohne Jury und Auswahlkommission können verschiedenste Aufführungen an diesem Festival teilnehmen, dessen Name sich von der in den 1950er-Jahren entstandenen alternativen Theaterform des Fringe Theatres ableitet. So werden oftmals auch experimentelle Werke gezeigt, wie es sie bei vergleichbaren Festivals vermutlich nie zu sehen gäbe.

Zahlreiche Programmveranstalter nutzen The Fringe, um hier neue internationale Kreationen ausfindig zu machen. So ist das Festival eine wichtige Plattform für die Bekanntmachung von zeitgenössischen Werken aus den Nationen des Vereinigten Königreichs sowie 17 weiteren Teilnehmerländern. Im Jahr 2023 fand sich auch die mit Unterstützung von Kultur | lx ins Leben gerufene „Luxembourg selection“ darunter.

Die vier folgenden luxemburgischen Produktionen erhielten die Möglichkeit, das Programm der renommiertesten Austragungsorte zu integrieren: stark bollock naked von Larisa Faber und Shoot the Cameraman von AWA – As We Are in der Assembly Hall, Lovefool von Gintare Parulyte in der Summerhall sowie This is a scam von Anne Klein im The Space UK.

In diesem Rahmen konnten sich die Teilnehmenden einem völlig neuen Publikum vorstellen und Gleichgesinnte aus der ganzen Welt erreichen – darunter 1.359 Fachvertreter aus 49 Ländern. Angesichts der positiven Resonanz von Publikum, Fachleuten und Kritikern dürfte sich der Auftritt beim diesjährigen Fringe als Karrieresprungbrett für die gezeigten Stücke sowie ihre Urheber erweisen.

Um noch vielen weiteren Kompanien bei der Erschließung der weltweit größten Plattform für darstellende Künste zur Seite stehen zu können, führt Kultur | lx seine diesbezüglichen Initiativen in den kommenden Jahren fort.

Die luxemburgischen Produktionen und Koproduktionen waren bei der 77. Ausgabe des Festival d’Avignon und der 57. Ausgabe des Festival OFF Avignon stark vertreten.

Während die Théâtres de la Ville de Luxembourg mit Extinction von Julien Gosselin und The Confessions von Alexander Zeldin zwei Koproduktionen im Programm des Festival d’Avignon unterstützten, waren vier luxemburgische Produktionen unter den 1.491 Aufführungen des OFF-Festivals gut vertreten. So trat das Théâtre National du Luxembourg im Théâtre du Chêne noir mit Frank Hoffmanns Inszenierung von Roland Dubillards Les Crabes und im Espace Saint Martial mit Victor Hugos Les Misérables in der Neufassung von Isabelle Bonillo auf. Schließlich unterstützte Kultur | lx im Rahmen der Luxemburger Auswahl die Aufführung des Theaterstücks Petit frère – la grande histoire Aznavour von Laure Roldàn und Gaëtan Vassart in der Caserne des pompiers, dem Theater der Region Grand Est, sowie die Tanzaufführung Hear Eyes Move. Dances with Ligeti von Elisabeth Schilling im CDCN d’Avignon – Les Hivernales im Rahmen des Festivals „On (y) danse aussi l’été!“, alles im Rahmen eines immer stärker interdisziplinär ausgerichteten Festivals.

Die Präsenz luxemburgischer Produktionen bei einem der weltweit größten Treffen der darstellenden Künste, das zweifellos das wichtigste in der französischsprachigen Welt ist, stellt für die künstlerischen Teams des Landes einen wertvollen Moment dar, um sich dem Blick eines anderen Publikums zu stellen und sich für französische und internationale Fachleute sichtbar zu machen. Während Avignon für Elisabeth Schilling eine Chance war, einen ersten Fuß in Frankreich zu setzen und ihre Arbeit vor Veranstaltern aus ganz Frankreich zu präsentieren, war es auch für in Frankreich etabliertere Personen wie Laure Roldàn eine Möglichkeit, ihr Netzwerk zu vertiefen und über die Tourneeperspektiven ihres Stücks hinaus eine Zusammenarbeit für ihr nächstes Werk in Betracht zu ziehen.

Kultur | lx wird seine Bemühungen in den kommenden Jahren fortsetzen, um möglichst vielen Regisseuren und Choreografen aus Luxemburg die Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeit in Avignon unter den bestmöglichen Bedingungen zu präsentieren.

Kultur | lx – Arts Council Luxembourg freut sich, erstmals die Präsenz luxemburgischer Tanz- und Theaterproduktionen beim Edinburgh Festival Fringe zu unterstützen, das vom 2. bis 28. August stattfinden wird.

Die luxemburgische Szene der darstellenden Künste ist, wie das Land selbst, reich an Sprachen, Einflüssen und Ästhetik. Sie ist seit langem offen für die internationale Szene und in zahlreiche kreative und kooperative Netzwerke eingebunden. Die Teilnahme am Edinburgh Festival Fringe ist daher ein wichtiger Meilenstein in dieser Entwicklung.

Luxemburgs offizielle Auswahl für das Festival Fringe

Larisa Faber stellt in ihrem Stück Stark bollock naked die Mutterrolle in Frage. Ein internationaler Hit über die Fruchtbarkeit unserer Eizellen und darüber, was man mit diesen (alternden) Eiern (nicht) tun sollte. Mit atemberaubendem Videomapping, komödiantischem Storytelling und einem Live-Score aus gynäkologischen Instrumenten ist Stark bollock naked eine Multimedia-Show mit echten nackten Körpern und einer offenen Konversation über Fortpflanzung, Abtreibung und die biologische Uhr, die vom 02. bis 28. August um 15:10 Uhr (außer dienstags) im The Assembly gezeigt wird.

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In Shoot the Cameraman verschmelzen AWA – As We Are die instinktive und spontane Qualität der Live-Performance mit den Möglichkeiten der siebten Kunst, indem sie Kameraleute mit Live-Tänzern auf der Bühne zusammenbringen. Dem Publikum wird so eine permanente doppelte Auslegung des Stücks geboten und es hat die Möglichkeit, gleichzeitig einer Live-Performance auf der Bühne und auf dem Bildschirm beizuwohnen. Indem AWA – As We Are das Publikum zwingt, zu wählen, worauf es seine Aufmerksamkeit richtet, fordert es es heraus und spielt mit den Perspektiven. Wenn das, was wir mit unseren eigenen Augen sehen, unverfälschbar erscheint, wird schnell klar, dass der Ausschnitt einer Aufnahme eine reine Manipulation sein kann. Shoot the Cameraman hinterfragt die Omnipräsenz des Bildes in unserem Leben und schärft auf geniale Weise den kritischen Blick des Publikums. Eine unverzichtbare Produktion im Zeitalter von Fake News, die Sie vom 02. bis 28. August um 15:00 Uhr (außer mittwochs) im The Assembly entdecken können.

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Entdecken Sie weitere luxemburgische Kreationen

Neben diesen beiden Aufführungen der luxemburgischen Auswahl können Sie auch Lovefool von Gintare Parulyte vom 02. bis 27. August um 19:15 Uhr in der Summerhall und This is a scam. von Sølve Sundsbø und Anne Klein vom 21. bis 26. August um 11:50 Uhr im The Space entdecken.

Das detaillierte Programm finden Sie hier.

GLEN (Great Little European Network) ist ein 2023 gegründetes Netzwerk, das die kleinsten Länder Europas (Estland, Lettland, Litauen, Island, Luxemburg, Slowenien, Kosovo, Malta) durch gemeinsame Vernetzungs- und Ausbildungsprogramme zusammenbringt. Das Ziel von GLEN ist es, in den beteiligten Ländern zu sinnvollen Praktiken und einem nachhaltigeren Ansatz im Bereich der darstellenden Künste beizutragen, indem ihre Vernetzung gefördert und ihre Bedeutung auf der internationalen Bühne hervorgehoben wird. Das Netzwerk versteht sich als Inkubator für diejenigen, die zwar lokal verankert sind, aber den Ehrgeiz haben, ihre Praxis auf internationaler Ebene zu entwickeln.

Im Rahmen einer Ausschreibung wurde Fábio Godinho als luxemburgischer Preisträger für diese erste Ausgabe ausgewählt. Er kann bis Juni 2024 von drei Aktivitätsprogrammen des Netzwerks profitieren, darunter

Für Fábio Godinho ist die Aufnahme in dieses Netzwerk eine Chance, „sich mit Ländern auseinanderzusetzen, die die gleichen Probleme wie Luxemburg haben. Länder, die zwar ein großes kulturelles Angebot, talentierte Akteure in diesem Bereich und Dinge, die sie für sich beanspruchen können, haben, aber mit diesen großen Kulturländern [Anmerkung der Redaktion: Frankreich, Deutschland, Portugal und Belgien, mit denen er zusammenarbeiten durfte] konfrontiert sind.

Im Tanz haben wir das Glück, den Körper als universelle Sprache nutzen zu können, die es uns ermöglicht, unsere Werke überall auf der Welt zu zeigen. Das Theater ist mit der Sprache konfrontiert, was eine Untertitel-Logistik oder die Schaffung von etwas viel Aufwendigerem erfordert. Das macht die Ausstrahlung manchmal schwieriger oder sogar unmöglich. Wie kann man eine Aufführung in französischer, luxemburgischer oder deutscher Sprache, die in Luxemburg uraufgeführt wird, international sichtbarer machen, in Ländern, in denen diese Sprachen nicht gesprochen werden?

Es würde mich interessieren, die verschiedenen Arten des Schaffens in diesen Ländern […] kennenzulernen und zu sehen, welche Themen dort entwickelt werden. Ich beschäftige mich auch seit einigen Jahren mit dem Thema Grenzen und Sprachen und bin fasziniert davon, die Arten des Schaffens in Sprachen zu sehen, mit denen wir hier in Luxemburg in der performativen Kultur selten konfrontiert werden. Ich lasse mich von all den Erfahrungen, die ich mache, und den Menschen, die ich treffe, inspirieren, und dieses Netzwerk würde es mir ermöglichen, die Suche nach neuen Ideen, die ich in jedem meiner Werke betreibe, zu verstärken.

In Fortsetzung der Vernetzung des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste mit denen der Nachbarländer organisierte Kultur | lx nach Mainz im März 2022 eine zweite Sichtungsreise nach Deutschland, auf die andere Seite des Rheins, nach Frankfurt.

Die Reise fand vom 30. Juni bis 2. Juli anlässlich der Eröffnung des alle drei Jahre stattfindenden Festivals Theater der Welt statt, dem größten internationalen Festival in Deutschland, das dieses Jahr in Frankfurt stattfand.

Das deutsche System, das hauptsächlich aus Theatern mit eigenen Ensembles besteht, bietet nur wenige Möglichkeiten, luxemburgische Aufführungen zu beherbergen. Daher wurden sechs luxemburgische Theaterschaffende eingeladen, die freie Szene kennenzulernen. Mousonturm, eines der wenigen und umso wichtigeren Produktionshäuser in Deutschland, zeigte seine Räume für Kreation und Verbreitung und stellte seine künstlerische Linie vor. Auf der anderen Seite des Spektrums der freien Szene konnten die Mitglieder des Vereins ID_Frankfurt die Situation der freien Künstler in Deutschland und die zahlreichen Initiativen, die sie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ins Leben gerufen haben, vorstellen. Der Austausch mit diesen beiden Strukturen ermöglichte es, die Funktionsweise des Sektors der darstellenden Künste in Deutschland besser zu erfassen und die des luxemburgischen Sektors in Perspektive zu setzen.

Dieses Jahr werden 6 luxemburgische Produktionen und Koproduktionen auf dem Festival OFF in Avignon gezeigt, das vom 7. bis 29. Juli (Frankreich) stattfindet.

Offizielle Auswahl Luxemburgs in Avignon
Bei dieser Auswahl stehen die luxemburgischen Kulturschaffenden besonders im Mittelpunkt. Die Schauspielerin und Regisseurin Laure Roldàn sowie die Choreographin Elisabeth Schilling werden mit ihren Produktionen die Vielfalt und den Reichtum der luxemburgischen darstellenden Künste repräsentieren.

Petit Frère – La grande histoire Aznavour, unter der Regie von Gaëtan Vassart in Zusammenarbeit mit Laure Roldàn, wurde von der Jury ausgewählt, bestehend aus Serge Basso de March (Autor und Dichter), Pablo Chimienti (Leiter der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der THEATER FEDERATIOUN), Godefroy Gordet (Journalist, Autor, Regisseur und Präsident des collectif d’auteurs.e.s dramatiques transfrontalier Le Gueuloir), Lee Fou Messica (künstlerische Leiterin des Espace Bernard-Marie Koltès – scène conventionnée d’intérêt national in Metz und Co-Präsidentin des Netzwerks Quint’Est) und Ian De Toffoli (Autor und Regisseur, Offizielle Auswahl Luxemburgs beim Festival OFF d’Avignon 2022). Das Theaterstück wird vom 07. bis 25. Juli um 19.15 Uhr (außer donnerstags) in der Caserne des pompiers aufgeführt, die im Rahmen einer Vereinbarung mit dem luxemburgischen Kulturministerium als Spielstätte der Region Grand Est dient.

Über die gelungene Hommage an Charles Aznavour und die bewegende Erzählung eines Lebens hinaus bietet Petit Frère auch eine treffende Reflexion über die Geschwisterliebe, das künstlerische Schaffen, das Leben der Bohème, die Migration und die Integration.

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In Les Hivernales – CDCN d’Avignon gastiert das Stück HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti von Elisabeth Schilling, eine choreografische Interpretation der 18 Etüden für Klavier des berühmten Komponisten György Ligeti, und eine bislang beispiellose Initiative. HEAR EYES MOVE wurde für 5 TänzerInnen entwickelt und wird von Cathy Krier live am Flügel begleitet. Zwischen Tanz – Konzert oder konzentriertem Tanz ist es ein choreographisches Werk voller multi-sensorischer Bilder.

Das Stück wird auf der Bühne von Les Hivernales im Rahmen des Festivals „On (y) danse aussi l’été!“ vom 10. bis 20. Juli um 21.15 Uhr (Pause am 15. Juli) in einer an die Bedingungen des Festivals angepassten Version aufgeführt, insbesondere mit einer Tonaufnahme von Cathy Krier, deren Klavier nicht auf der Bühne des Hivernales untergebracht werden kann.

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Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm über die offizielle Auswahl hinaus
Mit Les Crabes von Roland Dubillard, inszeniert von Frank Hoffman, gespielt im Théâtre du Chêne Noir, und Les Misérables, inszeniert und gespielt von Isabelle Bonillo, koproduziert vom Théâtre National de Luxembourg, gespielt im Espace Saint-Martial, werden zwei weitere luxemburgische Produktionen beim Festival OFF in Avignon vertreten sein.

Bezeichnend für die Qualität und die Dynamik des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste sind neben dieser Präsenz im „Off“ auch zwei luxemburgische Koproduktionen der Théâtres de la Ville de Luxembourg im „In“: Extinction (adaptiert und inszeniert von Julien Gosselin) sowie The Confessions von Alexander Zeldin.

Das detaillierte Programm finden Sie HIER.

Kultur | lx – Arts Council Luxembourg organisierte einen ersten Fokus, der alle darstellenden Künste in Luxemburg in den Vordergrund stellte, und profitierte dabei von der gleichzeitigen Aufführung luxemburgischer Kreationen.

Die dreitägige Veranstaltung wurde von Les Rotondes unterstützt, um einen Schwerpunkt für junges Publikum zu organisieren, und von TROIS C-L für einen Schwerpunkt Tanz, zusätzlich zum Schwerpunkt Theater im Grand Théâtre.

54 internationale Fachleute des Sektors, Programmgestalter, Künstler und Vertreter von Institutionen aus 17 Ländern konnten die luxemburgische Szene im Rahmen eines Rahmenprogramms kennenlernen, das sowohl Aufführungen als auch Treffen mit Künstlern und Leitern von Theatern und Kulturzentren in Luxemburg sowie Gelegenheiten zum Networking mit 80 luxemburgischen Fachleuten des Sektors bot.

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Dieser erste Fokus der darstellenden Künste war ein einzigartiges Schaufenster, um die luxemburgische Szene in all ihrer Vielfalt diesen internationalen Akteuren vorzustellen. Als konkreter Raum für den Austausch mit Künstlern und Produzenten, als Plattform für die Förderung zeitgenössischer Werke, aber auch als Raum für die Diskussion über die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit in diesem Sektor konnten die luxemburgischen und ausländischen Teilnehmer ihren künstlerischen Horizont und ihre beruflichen Entwicklungsperspektiven erweitern.

Aus den Diskussionen während des Fokus sind bereits erste Einladungen für Residenzen und Programmgestaltung hervorgegangen, sodass für die Spielzeit 2024-2025 zweifellos weitere Ergebnisse für die Internationalisierung der luxemburgischen darstellenden Künste zu erwarten sind.

Diese Art von Programm, das speziell für die Fachleute des Sektors entwickelt wurde, ist Teil des Spektrums an Instrumenten, die Kultur | lx einsetzen kann, um die Mobilität von Künstlern zu fördern, die Lust auf Zusammenarbeit zu wecken und grenzüberschreitende Partnerschaften zu besiegeln.