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09.02.2023 #Darstellende Kunst #Festival #Klassische Musik #Tanz

Die luxemburgische Auswahl für das Avignon Festival OFF: "HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti" von Elisabeth Schilling

© boshua Bohumil KOSTOHRYZ

Das Stück HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti von Elisabeth Schilling wird im Rahmen des Festivals „On (y) danse aussi l’été!“ aufgeführt, auf Einladung von Isabelle Martin-Bridot, Direktorin von Les Hivernales – CDCN d’Avignon und mit der Unterstützung von Kultur | lx, TROIS C-L – Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois und des Kulturministeriums. Dieses Programm ergänzt die luxemburgische Auswahl für das Avignon Festival OFF 2023.

Entstanden in 2020, interpretiert HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti choreografisch alle 18 Etüden für Klavier des Komponisten György Ligeti, was bisher einmalig ist. HEAR EYES MOVE wurde für 5 TänzerInnen  entwickelt und wird von Cathy Krier (ECHO – Rising Star) live am Flügel begleitet. Zwischen Tanz – Konzert oder konzentriertem Tanz ist es ein choreographisches Werk voller multi-sensorischer Bilder.

Anlässlich des 100. Todestages von Ligeti im Jahr 2023 wird das Stück erneut international aufgeführt und von Sonntag, dem 9. Juli, bis Mittwoch, dem 19. Juli, auf der Bühne des Hivernales in einer an die Bedingungen des Festivals angepassten Version gespielt, insbesondere mit einer Tonaufnahme von Cathy Krier, deren Klavier nicht auf der Bühne des Hivernales untergebracht werden kann.

Standen je zwei Kunstformen in engerem Verhältnis zueinander als Musik und Tanz? Aber wie bewegt sich Musik eigentlich? Wie klingt Tanz? Und wo begegnen sich diese Klänge und Bewegungen, wenn sie sich erst einmal von ihrer vermeintlichen Pflicht losgesagt haben, einander zu imitieren oder zu spiegeln, zu illustrieren, eine Atmosphäre zu erzeugen, einen Hintergrund zu bieten oder auch schlicht friedlich zu koexistieren? Der ungarische Komponist György Ligeti sagte im Zusammenhang mit seinen virtuosen Études pour piano, dass im Prozess des Komponierens taktile Konzepte fast so wichtig sind wie akustische.“ Musikalische Bewegungen und Entwicklungen „fühlen wir nicht nur mit unserem Gehör, sondern auch als taktile Form, als eine Sukzession von Muskelspannungen“, und so verhalten sich Ligetis Stücke entlang dieser Formen und Sukzessionen wie „wachsende Organismen“.

Es ist genau dieser Gedanke, an den die Choreographin Elisabeth Schilling mit ihrem neuartigen Zugang zu den Klavieretüden anschließt. Indem sie Tanz und Musik als angrenzende Formen behandelt, die nebeneinander und ineinander wachsen, hat sie in Zusammenarbeit mit fünf TänzerInnen und der Pianistin Cathy Krier ein tanzendes Konzert und einen konzertierenden Tanz voller multisensorischer Bilder geschaffen.

Biografie
Elisabeth Schilling ist Tänzerin und Choreografin. In enger Zusammenarbeit mit einem internationalen Team und in verschiedenen Kollaborationen entwickelt sie transdisziplinäre Projekte zwischen Bewegung, Design, Bildende Kunst und Musik und bringt die Disziplinen untereinander und miteinander zum Tanzen.

Dabei haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, zeitgenössischen Tanz sowohl an etablierten Tanzhäusern als auch an ungewöhnlichen und ungewohnten Orten stattfinden zu lassen. So touren unsere Produktionen in europäische Metropolen wie auch in ländlichere Gegenden, in Tanz- und Theaterinstitutionen wie auch in Museen, Galerien, Konzertsäle, historische Gebäude und öffentliche Räume. Tanz wird so, im besten Fall fast schon fast nebenbei, einem neuen Publikum zugänglich gemacht.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit besteht somit in der Vermittlung: Zu jeder Produktion entwickeln wir ein Begleitprogramm für unterschiedliche Zielgruppen, das von speziell konzipierten Publikumsgesprächen nach der Performance bis hin zu begleitenden Workshops und Symposien sowie Katalogpublikationen reicht.