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25.01.2024 #Biennale #Bildende Kunst #kulturlxnews

Kunstbiennale Venedig 2024 - "A Comparative Dialogue Act" von Andrea Mancini und Every Island

A Comparative Dialogue Act - Andrea Mancini & Every Island

Mit einer Reihe von Werken, in denen verschiedene Künstler:innen ihr Ego zugunsten einer tiefgreifenden Erforschung der kollektiven Kreativität durch das Medium des Klangs ablegen, bricht das Projekt des luxemburgischen Pavillons mit dem Konzept der individuellen künstlerischen Urheberschaft.

Der Titel A Comparative Dialogue Act bringt das Wesen dieses experimentellen Projekts auf den Punkt: In einer immersiven Welt lassen die Erkundung verschiedener Klangsprachen sowie die Auseinandersetzung mit dem Dialog jenseits des Visuellen den Klang zum Werkzeug der Verständigung werden.

Diese Ausstellung erforscht die transformative Kraft des Klangs als Medium für Verbundenheit und Verständnis. Sie zielt darauf ab, die durch eine singuläre Sichtweise gesetzten Grenzen zu überschreiten, die dem Klang ein mitunter ungeahntes Potenzial der Interpretation, Verfremdung und Aneignung zukommen lassen.

Als Infrastruktur für die Übertragung von Klängen nutzt der Pavillon die Technologie für die Entwicklung eines lokalen Experiments, das die Wissensvermittlung sowie das Konzept „Work in Progress“ erforscht.

Im Rahmen eines Residenzprogramms, das sich über die gesamte Dauer der Kunstbiennale 2024 erstreckt, verwandelt sich der Pavillon in einen Produktionsraum, in dem jeder individuelle Ansatz zu einem gemeinsamen Werk beiträgt. Vier aufstrebende Künstler:innen mit unterschiedlichen Hintergründen finden sich hier für eine beispiellose Zusammenarbeit zusammen: die spanische Musikerin und Performerin Bella Báguena, die französische transdisziplinäre Künstlerin Célin Jiang, die türkische Künstlerin Selin Davasse sowie die schwedische Künstlerin Stina Fors. Ihre unterschiedlichen und sich dennoch überschneidenden Herangehensweisen schaffen Raum für die Gestaltung vielfältiger Berührungspunkte zwischen Identität, Performance und Klang.

Die Künstler:innen sind eingeladen, die ihre individuellen Praktiken und künstlerischen Methoden prägenden Elemente zu hinterfragen. Bis zum Beginn der Biennale Arte 2024 wird jede:r von ihnen eine ihren einzigartigen Ansatz repräsentierende Klangbibliothek erstellen, um sie schließlich als gemeinsames Instrument im Pavillon zugänglich zu machen. Im weiteren Verlauf soll diese gemeinsame Bibliothek zur Gestaltung unterschiedlicher Klanglandschaften anregen und durch das Verständnis und die Interpretation des zur Verfügung gestellten Materials die Zusammenarbeit und Gemeinschaft fördern.

Das Gesamtwerk – sowohl die Bibliotheken als auch die während der Residenzen entstandenen Arbeiten – ist dazu bestimmt, immer wieder neu arrangiert zu werden und stellt so das Konzept der Urheberschaft und Aneignung infrage.

Als integraler Bestandteil des kollektiven Kunstwerks nehmen die Künstler:innen an verschiedenen Performances teil, in deren Rahmen sie ihre Beiträge öffentlich präsentieren. Die daraus resultierende Abfolge von Stücken erscheint am Ende der Biennale Arte 2024 als Vinyl-Schallplatte.

A Comparative Dialogue führt individuelle Visionen zu einem Klangkunstwerk zusammen, das die Grenzen der zeitgenössischen Kunstproduktion verschwimmen lässt.