Luxembourg Photography Award: neue Perspektiven für die luxemburgische Präsenz in Arles

Mit der Einrichtung des LUPA (Luxembourg Photography Award) sowie des LUPA mentorship erreicht Lët’z Arles einen neuen Meilenstein. Seit nahezu zehn Jahren trägt der Verein die luxemburgische Teilnahme am jährlichen Fotografie-Festival Rencontres d’Arles in Frankreich. Im Rahmen seiner Initiativen zur internationalen Karriereentwicklung begleitet Kultur | lx diese neuen Projekte.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1970 haben sich die Rencontres de la photographie d’Arles zu einem der wichtigsten Treffpunkte der internationalen Fotoszene etabliert. In diesem selektiven Umfeld konnte der Verein Lëtz’Arles im Jahr 2016 eine starke luxemburgische Präsenz errichten, die sich seither zu einem festen Programmpunkt entwickelt hat.
Die mit dem diesjährigen LUPA ausgezeichnete Ausstellung opus incertum von Daniel Wagener (zu sehen bis zum 21. September) ist Teil des offiziellen Programms der Rencontres. Der Künstler (geboren 1988, in Brüssel und Luxemburg tätig) und die Kuratorin der Ausstellung, Danielle Igniti, begleiteten dieses Projekt durch Begegnungen mit Publikum und Presse sowie Präsentationen des anlässlich der Ausstellung veröffentlichten Buches. Diese detailreiche Arbeit des sich auch als Drucker betätigenden Künstlers zeigt eine interessante Kombination aus Risographien sowie den im Rahmen der Ausstellung vorgestellten Aufnahmen. Die Ausstellung selbst, deren Titel an eine alte römische Mauerbautechnik mit unregelmäßig geformten und zufällig platzierten Steinen erinnert, hinterfragt den architektonischen und sozialen Wandel des Ausstellungsortes Chapelle de la Charité und inszeniert Bilder von zeitgenössischen Baustellen in den Regalen von Baumärkten und Möbelhäusern. So ersetzt an diesem entsakralisierten Ort ein Kult den anderen: zum einen in Form der noch reichhaltigen Verzierungen des Altars und zum anderen durch die Hingabe zu Konsum und Handel.
Auch wenn die Ausstellung nach dem letztjährigen Erfolg von Romain Urhausen im Espace Van Gogh eine Rückkehr in die Chapelle de la Charité erlebte, konnte Lëtz’Arles in diesem Jahr einen Meilenstein verzeichnen. Die Einrichtung des LUPA (Luxembourg Photography Award) sowie des LUPA mentorship sind sowohl für die luxemburgische Szene als auch für deren Präsenz in Arles ein bedeutender Schritt nach vorn. Der LUPA honoriert die Arbeit eines/einer von einer internationalen Jury ausgewählten Künstlers/Künstlerin durch die Produktion einer Ausstellung, die in das offizielle Programm der Rencontres aufgenommen wird. LUPA mentorship besteht aus einer dreimonatigen Mentoring-Residenz in Partnerschaft mit der École nationale supérieure de la photographie d’Arles. In diesem Jahr ermöglichte das Programm den teilnehmenden Künstler:innen, ihre Praxis in den Monaten Januar bis April durch Meisterklassen, Workshops und kollaborative Sessions weiterzuentwickeln. Rozafa Elshan (geboren 1994, in Brüssel tätig) konnte als Preisträgerin des LUPA 2023 umfassend von dem von Kultur | lx unterstützten Programm profitieren. Ab Februar 2024 zeigt sie ihre Arbeiten im Display01 des CNA – Centre National de l’Audiovisuel in Düdelingen, während die Ausstellung von Daniel Wagener im Pomhouse des CNA zu sehen sein wird.
Für den Besuch der in Arles gezeigten Projekte sowie der Ausstellung Traversée de nuit von Martine Feipel und Jean Bechameil im Centre d’art de Chateauvert en Provence haben Lëtz‘ Arles und Kultur | lx eine gemeinsame Pressereise organisiert.
Durch Stipendien zur Förderung der Mobilität und verschiedene Networking-Events begleitet Kultur | lx die luxemburgische Szene auch im Jahr 2024 und unterstützt so die Bewerbung von Fotograf:innen, die ihre Arbeiten bei den Portfolio-Sessions in Arles präsentieren möchten. Wir freuen uns auf die zukünftigen luxemburgischen Projekte bei den Rencontres!