Werke von Hisae Ikenaga – erstmals in Berlin

Anlässlich der Berlin Art Week (13.09-17.09) hat Kultur | lx luxemburgische Kunstgalerien dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für die Gestaltung einer Einzel- oder Gruppenausstellung in der Saarländischen Galerie – Europäisches Kunstforum e.V. einzureichen. Nun wird der Galerie Nosbaum Reding mit Industrial visceral von Hisae Ikenaga vom 13. September bis zum 7. Oktober 2023 eine Berliner Premiere zuteil.
Die Saarländische Galerie befindet sich in einem künstlerisch und kreativ aufstrebenden Stadtteil der deutschen Hauptstadt. Sie ist Schauplatz des ersten Berliner und deutschlandweiten Einzelprojekts der Künstlerin Hisae Ikenaga.
Eigens für diese Ausstellung hat die multidisziplinäre Künstlerin neue skulpturale Stücke gestaltet. In ihren scharfsinnigen Installationen vereint sie Keramik, Holz und Metall und stellt die Herkunft und Zugehörigkeit der verarbeiteten Elemente infrage. Handelt es sich um das Relief eines anthropophagischen Festmahls, um Gegenstände einer archäologischen Ausgrabung, einen Tatort, eine Metzgerei oder gar einen verwahrlosten Operationssaal? Durch das Aufeinanderprallen verschiedener Welten ruft sie bei der Betrachtung der Objekte und Strukturen zugleich ein Gefühl der Vertrautheit und Fremdheit hervor. Während wir die einzelnen Bestandteile unserem Alltag zuordnen können, lässt uns die unerwartete Verbindung einer Vase mit einer viszeralen Arabeske innehalten. Hisae Ikenaga setzt ihre Überlegungen zur Geschichte der Objekte, ihrer Herstellung, ihrer Form – sowohl kanonisch als auch ethnisiert – sowie ihrer Verwendung fort und hinterfragt ihre Bedeutung für den Menschen. In ihren Werken kombiniert sie existierende und neu geschaffene Objekte, bis die Grenzen zwischen richtig und falsch vollends verschwimmen. Ihre Stücke erinnern an die surrealistischen Assemblagen eines Viktor Brauner und erzählen die Fertigungsgeschichte von handwerklichen und industriellen Erzeugnissen: im großen und kleinen Maßstab, von Menschenhand und durch die Perfektion der Maschinen. Durch die Andersartigkeit ihre Arbeiten offenbart uns Hisae Ikenaga, in welchem Umfang wir Gegenstände sakralisieren und authentifizieren, sie verehren oder kaum mehr wahrnehmen, weil sie uns so selbstverständlich erscheinen.
Begleitend zu dieser während der Berlin Art Week stattfindenden Ausstellung erscheint ein von der Galerie Nosbaum Reding produzierter Katalog mit Essays der deutschen und französischen Kunstkritikerinnen Laura Helena Würth und Marianne Derrien. Ab dem 13. September öffnet die Ausstellung für das Publikum, die Vernissage erfolgt am 15. September um 18 Uhr. Am Samstag, dem 16. September, stellt die Künstlerin ihre Arbeiten im Rahmen eines „Meet the artist“ von 15 bis 17 Uhr persönlich in der Saarländischen Galerie vor.
Diese von Kultur | lx in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, der luxemburgischen Botschaft in Berlin sowie der Saarländischen Galerie in Berlin geschaffene Initiative zielt darauf ab, die Künstler:innen und Akteure der luxemburgischen Kunstszene in Deutschland und international bekannt zu machen und sie durch die Einbindung in ein sowohl kommerziell als auch institutionell agierendes Netzwerk zu fördern.
HISAE IKENAGA, Industrial Visceral
Saarländische Galerie – Europäisches Kunstforum e.V., Charlottenstraße 3, 10969 Berlin
Haltestelle U6 Kochstraße / Checkpoint Charlie
13.09-07.10.2023
Reguläre Öffnungszeiten: Di–Sa: 14-18 Uhr
Während der Berlin Art Week: Fr: 12-21 Uhr, Sa: 12-20 Uhr, So: 12-18 Uhr