Um die Verbreitung des luxemburgischen Musikschaffens und seiner Interpreten auf europäischer Ebene zu erleichtern und um Teil eines grenzüberschreitenden Tourneenetzwerks zu sein, trat Kultur | lx – Arts Council Luxembourg im Januar 2023 dem Fonds Impuls neue Musik bei und schloss sich damit den französischen, deutschen und Schweizer Partnern an.

Die 17. Sitzung des künstlerischen Ausschusses von Impuls fand am 28. September 2023 statt. Das künstlerische Komitee, bestehend aus Carl Adalsteinsson (künstlerischer Leiter des CAPE-Centre des Arts Pluriels Ettelbruck), Julien Annoni (Perkussionist, Kulturvermittler und Veranstaltungsorganisator), Bernhard Günther (künstlerischer Leiter des Festivals Wien Modern), Jean-Luc Hervé (Komponist), Cathy Milliken (Komponistin, Musikerin), Anne Montaron (Radio France) und Carol Robinson (Musikerin, Komponistin), wählte zehn Projekte aus, darunter drei mit Luxemburger Beteiligung. Zwei Produktionen mit luxemburgischem Bezug – Déposer von United Instruments of Lucilin und Elsa Biston , ANTIPODES vom Kollektiv Unruhe – sowie eine Koproduktion, an der das rainy days festival beteiligt ist – Onceim, Double Commande à Genevieve Murphy et Christian Marclay – werden vom Fonds Impuls neue Musik unterstützt.

Diese Projekte zeigen das Engagement luxemburgischer Künstler und Institutionen in grenzüberschreitenden Kooperationen. Im ersten Jahr seiner Partnerschaft freut sich Kultur | lx über die Unterstützung von Impuls, die dazu beiträgt, die dynamische luxemburgische zeitgenössische Musikszene und ihre internationale Verbreitung zu fördern.

United Instruments of Lucilin, Elsa Biston, Déposer (installation-concert) | 10 000 €

Déposer von Elsa Biston besteht aus einer Klanginstallation und 30-minütigen musikalischen Performances des Ensembles United Instruments of Lucilin. Die Installation setzt sich aus von im Raum verteilten Instrumenten, wie Becken und Fellen, und Alltagsgegenständen, zusammen.
Diese bilden einen komplexen, scheinbar lebendigen Organismus, in dem sich Vibrationen von einem Gegenstand zum anderen übertragen.Während der Performances werden die Klänge der Musiker:innen von der Installation
aufgenommen; sie versetzen die Objekte in Bewegung. Außerhalb der Performances können sich die Besucher:innen zwischen den Objekten bewegen und sind eingeladen, z.B. Kurbeln zu betätigen, um die von der Decke herabhängenden Objekte zu bewegen und die Klanglandschaft zu verändern. Sowohl die Installation als auch die Performances folgen der Suche nach unwillkürlichen Gesten und einer Form des Kontrollverlustes, die den Musiker:innen erlauben, eine Symbiose mit der Installation einzugehen.

© Alfonso Salgueiro

 

Kollektiv Unruhe e. V., Antipodes | 10 000 €

Das Projekt ANTIPODES von KOLLEKTIV UNRUHE und dem Ensemble Orbis zielt darauf ab, die lokale Gemeinschaft und den internationalen Austausch miteinander in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Identität zu bewahren. Es verbindet Berlin und Lyon durch Musik, mit Luxemburg als zentralem Punkt. Die vier Uraufführungen die von jeweils zwei Mitgliedern der Ensembles stammen heben die einzigartigen Klänge jeder Gruppe hervor und verschmelzen sie zu einem einzigartigen Erlebnis. Drei junge Komponist*innen der Ausbildungsinstitutionen der drei Städte beteiligen sich mit Miniaturen und vertiefen so die lokalen Verbindungen. Das Silent Green in Berlin, das Grame in Lyon und die Philharmonie Luxemburg sind Schauplätze der Konzerte. Das Projekt läuft von Januar bis Dezember 2024 und legt den Schwerpunkt auf Einheit in der Vielfalt. Die beiden jungen Ensemblekollektive im Aufbau streben mit ANTIPODES auch eine langfristige Kooperation mit mehreren Projekten an.

KOLLEKTIV UNRUHE, dem der luxemburgische Komponist Nik Bohnenberger angehört, steht für eine musikalische Praxis, die selbstorganisiert und selbstverantwortlich die Bedingungen für die eigene künstlerische Arbeit gestaltet und immer wieder die Grenzen zu anderen Kunstformen und Szenen überschreiten will.

© Norbert Frank

 

Onceim, Double Commande à Genevieve Murphy et Christian Marclay | 15 000 €

L’Onceim impulsiert eine europäische Koproduktion, die Frankreich, Luxemburg, die Niederlande und Deutschland vereint, mit Gaudeamus (NL), Musica (FR), Rainy Days in der Philharmonie (LU) und Exploratorium (DE). Zwei exklusive musikalische Auftragswerke werden der talentierten schottischen Performerin und Komponistin Genevieve Murphy und dem renommierten schweizerisch-amerikanischen bildenden Künstler Christian Marclay anvertraut. Für beide ist diese Zusammenarbeit die erste Erfahrung mit einem großen, experimentellen Ensemble (30 MusikerInnen). Ein weiterer Meilenstein der Zusammenarbeit ist die dreitägige Residenz in Berlin, die Workshops und Konzerte in Formationen von 2 bis 30 Musikern umfasst, die sich auf das gemeinsame Schaffen konzentrieren und die Akteure der Berliner Szene und die Orchestermitglieder zu Improvisationssitzungen und zur Präsentation der Auftragswerke zusammenbringen. Diese Initiative setzt die vom Onceim initiierte und von Impuls Neue Musik seit 2012 geförderte Experimentier- und Forschungsarbeit fort.

 

Impuls neue Musik
Impuls neue Musik unterstützt musikalische Projekte, die den Austausch zwischen dem deutsch- und französischsprachigen Kultur- und Sprachraum fördern. Er verbindet die zeitgenössischen Musikszenen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Luxemburg. Seit seiner Gründung hat Impuls neue Musik 214 Projekte mit einem Betrag von 1,6 Millionen Euro unterstützt. Seine Partner sind die Sacem, die Französische Botschaft in Deutschland, das CNM, das Institut Français, die Fondation Francis et Mica Salabert, das Goethe-Institut, die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, der Musikfonds und Kultur | lx.