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Literatur und Verlagswesen
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Literatur und Verlagswesen

Literatur und Verlagswesen

Literatur in Luxemburg

„Die Literatur im Großherzogtum Luxemburg weist die Besonderheit auf, dass sie nicht mehr als zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre alt ist. […] Ihr ganzer bibliographischer Reichtum besteht aus gerade mal zwei bis drei schmalen Versbänden, einigen Gedichten, die zu verschiedenen Zeiten in den Zeitungen des Landes veröffentlicht wurden, und aus einigen Gelegenheitswerken, die auf lose Blättern gedruckt wurden.“ So beschrieb Félix Thyes (1830–1855) in seinem Essai sur la littérature luxembourgeoise von 1854 den Zustand der luxemburgischen Literatur. Und Michel Rodange (1827–1876) bestätigte im selben Jahr: „unsere schöne nationale Literatur ist so arm, daß man in einem Tage alles bisher davon Erschienene lesen kann“.

2014 hingegen zeichnet Ian De Toffoli (*1981) ein ganz anderes Bild: „[W]ir stellen fest, dass zwar die Anzahl der publizierten Bücher begrenzt bleibt, sich die Literatur aber seit den 1980er-Jahren so deutlich weiterentwickelt hat, dass nicht länger von ihr als einer im Werden begriffenen, fragmentierten, verstümmelten künstlerischen Disziplin die Rede sein kann. Sie ist immer noch jung, in dem Sinne, dass es noch nicht lange her ist, dass sie eine gewisse Reife erlangt hat, aber diese Reife lässt sich nicht mehr leugnen.“

Diese genau 160 Jahre später gezogenen Schlussfolgerungen, die den früheren Aussagen diametral entgegengesetzt sind, sagen viel über den Weg aus, den die luxemburgische Literatur seit Gründung des Großherzogtums 1815/1839 zurückgelegt hat.

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Kleiner historischer Überblick über eine mehrsprachige Literatur

Bereits seit ihren Anfängen ist die hervorstechendste Eigenschaft der luxemburgischen Literatur ihre Dreisprachigkeit. Seit der Veröffentlichung der ersten literarischen Werke von Franz Ludwig von Hontheim (1768–1821), Antoine Meyer (1801–1857) und Félix Thyes auf Deutsch (Vermischte Schriften, 1818), Luxemburgisch (E’ Schrek op de’ Lezeburger Parnassus, 1829) und Französisch (Marc Bruno, profil d’artiste, 1855) bestimmt der allgemeine Gebrauch dieser drei Sprachen im Land bis heute auch die Literaturgeschichte Luxemburgs.

Gewiss gab es Zeiten in der Geschichte, in denen die eine Sprache mehr gebraucht wurde als die anderen. So war das 19. Jahrhundert vor allem vom Aufstieg des Luxemburgischen zur Literatursprache geprägt, was vor allem den „klassischen“ Autoren Michel Lentz (1820–1893), Edmond de la Fontaine (1823–1891) und Michel Rodange zu verdanken war, die, wie C. M. Spoo (1837–1914) 1896 bemerkte, eine nationale luxemburgische Literatur begründeten. Dagegen bewegte die Bestrebung, jedweden Regionalismus zu vermeiden und „sich an die Welt jenseits des Dialekts zu wenden“ (Joseph Tockert, 1875–1950) die literarische Avantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dazu, sich eher dem Deutschen und Französischen zuzuwenden.

Heute verblassen die unterschiedlichen Funktionen und Grade des Prestiges, die zuweilen den einzelnen Sprachen zugeschrieben wurden, nach und nach, und innerhalb eines Werkes können sich sogar mehrere Sprachen überlagern. Daher erscheint es weniger angebracht, von den „drei Literaturen Luxemburgs“ zu sprechen, wie es früher manchmal vorkam, sondern vielmehr von einer einzigen luxemburgischen Literatur in mehreren Sprachen. Sie hat ihre eigene Tradition, die die sprachlichen Zerklüftungen hinter sich lässt, und bezieht sich auf dieselben sozialen Realitäten.

Die Ursprünge des literarischen Feldes, so, wie wir es heute kennen, gehen auf die 1980er-Jahre oder sogar auf die 1960er- bis 70er-Jahre zurück. Diese Jahrzehnte waren gekennzeichnet von einem neuen Bewusstsein der Schriftsteller:innen als luxemburgische Literaten, unabhängig von der Sprache. Nicht nur die französisch- und die deutschsprachige, sondern auch die auf Luxemburgisch verfasste Literatur wurde eindeutig modern, wie nicht zuletzt der Erfolg des neuen luxemburgischen Romans ab 1985 zeigt. Als dessen Pioniere gelten Guy Rewenig (*1947) und Roger Manderscheid (1933–2010). Unter dem Motto „Ende der Bescheidenheit“, das Manderscheid 1978 ausgab, engagierten sich die luxemburgischen Schriftsteller:innen im Kampf gegen die Zersplitterung der literarischen Welt und organisierten sich entschiedener, um ihre Interessen zu vertreten und ihre Erfahrungen auszutauschen, z. B. über Verbände und literarische Begegnungen. Parallel dazu entwickelten sich professionelle Literaturverlage und es kam zur Gründung von Institutionen, die sich die Förderung der Literatur in Luxemburg zur Aufgabe machten.

Bis heute setzen sich Diversifizierung, Ausbau und Konsolidierung des literarischen Felds in Luxemburg fort, wie bereits der Blick auf einige Zahlen der aktuellen Verlagsbranche zeigt.

Die Trends der aktuellen luxemburgischen Literatur in Zahlen

Im Verband der Luxemburger Buchverleger sind aktuell über zwanzig Verlagshäuser vertreten, von denen sich einige ausschließlich oder größtenteils der Literatur verschrieben haben, wie beispielsweise Black Fountain Press, capybarabooks, Éditions Guy Binsfeld, Hydre Éditions, Kremart Edition, Op der Lay, Éditions Phi et Éditions Schortgen. Einige Verlagshäuser konzentrieren sich auf bestimmte Genres und Sprachen, was von einer sich immer stärker herausbildenden Identität ihrer inhaltlichen Ausrichtung zeugt.

Da keine umfassenden aktuellen statistischen Angaben vorliegen, ist es schwierig, die literarischen Werke, die pro Jahr von luxemburgischen oder in Luxemburg lebenden Autor:innen veröffentlicht werden, genau zu beziffern. Viele von ihnen veröffentlichen bei den Verlagshäusern des Buchverlegerverbands, andere hingegen im Selbstverlag oder im Ausland, manchmal sogar bei renommierten Verlagen, wie beispielsweise manche Werke von Guy Helminger (*1963) (Suhrkamp und Eichborn) oder Anise Koltz (*1928) (Gallimard).

In der bereits zitierten, 2014 veröffentlichten Studie erfasste Ian De Toffoli 89 literarische Werke, die 2011 erschienen, und 98 aus dem Jahr 2012. Diese Zahlen müssen heute zweifelsohne nach oben korrigiert werden. Denn allein für die „Bicherrentrée“ 2020 (nicht für das gesamte Jahr) weisen die vom Verband der Buchverleger herausgegebenen Kataloge (in denen nur Verbandsmitglieder verzeichnet sind) neben 29 Kinderbüchern 40 literarische Werke in allen Sprachen und Genres aus.

Die Prosa hält mit 17 Romanen und 15 Werken in anderen Untergattungen bei einer Gesamtzahl von 40 Werken den Löwenanteil. Doch auch die lyrische Dichtkunst ist bei den luxemburgischen Schriftsteller:innen sehr beliebt. Während Jugendliteratur unterrepräsentiert ist, hat Kinderliteratur großen Erfolg. Insgesamt entwickelt sich die Zahl der Veröffentlichungen in allen drei Sprachen ähnlich. So verzeichnete die „Bicherrentrée“ 2020 13 Titel in luxemburgischer Sprache, zwölf in Französisch und elf in Deutsch. Nur im Bereich Kinderliteratur dominiert das Luxemburgische stark.

Seit einiger Zeit ist ein Anstieg der Veröffentlichungen in englischer Sprache (vier der 40 Bücher des genannten Katalogs) festzustellen. Diese Texte gehen zurück auf englischsprachige Expats, d. h. auf Luxemburger:innen, die in englischsprachige Länder ausgewandert sind, aber auch auf eine junge Generation von Luxemburger:innen, die zwar im Land leben, aber auf Englisch schreiben. Heute ist Englisch auch bei Wettbewerben und Literaturpreisen zugelassen: So wurde der nationale Literaturpreis Batty Weber 2020 an Pierre Joris vergeben, der auf Englisch publiziert. Im Übrigen entstand 2017 Black Fountain Press, ein Verlagshaus, das ausschließlich englischsprachige Werke herausgibt. In Migrationssprachen wie Italienisch oder Portugiesisch verfasste Werke dagegen haben – zweifelsohne aus sprachlichen Gründen – größere Schwierigkeiten, in die allgemeine Wahrnehmung vorzudringen.

Es bleibt anzumerken, dass Frauen in der aktuellen Literaturlandschaft gut vertreten sind, während die luxemburgische Literatur früher weitgehend von Männern dominiert war.

Diese Zahlen und Trends zeugen vom Aufblühen des literarischen Schaffens und des Verlagswesens seit einigen Jahrzehnten; darüber hinaus verfügt die Luxemburger Literaturwelt jedoch auch über einige Institutionen und Literaturpreise, die darauf abzielen, das literarische Schaffen sowie die die Förderung und das Studium der Literatur zu unterstützen.

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Referenz- und Fördereinrichtungen, Literaturpreise

Das Centre national de littérature / Lëtzebuerger Literaturarchiv (CNL) mit Sitz in Mersch ist eine Referenzeinrichtung und ein wichtiger Ansprechpartner der luxemburgischen Literaturszene. Das staatliche Kulturinstitut untersteht dem Ministerium für Kultur und wurde 1995 eröffnet. Wie der Name besagt, setzt es sich sowohl für die Wahrung und Erforschung des literarischen Erbes als auch für die Förderung zeitgenössischer Literatur ein. Es organisiert Ausstellungen und literarische Veranstaltungen und gibt mehrere Publikationsreihen heraus, unter anderem das Luxemburger Autorenlexikon, das online Informationen über das Leben und Werk von über 1450 Autor:innen seit 1815 bereitstellt.

Centre national de littérature / Lëtzebuerger Literaturarchiv (CNL) mit Sitz in Mersch ist eine Referenzeinrichtung und ein wichtiger Ansprechpartner der luxemburgischen Literaturszene. Das staatliche Kulturinstitut untersteht dem Ministerium für Kultur und wurde 1995 eröffnet. Wie der Name besagt, setzt es sich sowohl für die Wahrung und Erforschung des literarischen Erbes als auch für die Förderung zeitgenössischer Literatur ein. Es organisiert Ausstellungen und literarische Veranstaltungen und gibt mehrere Publikationsreihen heraus, unter anderem das Luxemburger Autorenlexikon, das online Informationen über das Leben und Werk von über 1450 Autor:innen seit 1815 bereitstellt.

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Neben den öffentlichen Einrichtungen sei auch auf die privaten Institutionen verwiesen. Die Fondation Servais ist die erste und einzige Stiftung, deren ausschließliches Ziel die Literaturförderung im Großherzogtum Luxemburg ist, u. a. durch die Vergabe des Prix Servais. Sie wurde 1989 auf der Grundlage des Vermächtnisses von Jeanne Servais (1899–1985) gegründet, in deren Haus sich heute der Stiftungssitz und das Centre national de littérature befinden. Der luxemburgische Verband der Buchverleger setzt sich für die Buchförderung in Luxemburg im Allgemeinen und die Literatur im Besonderen ein, während die Vereinigung A:LL Schrëftsteller*innen, die 2020 in der Tradition des Lëtzebuerger Schrëftstellerverband (1986–2016) gegründet wurde, sich für die Unterstützung der Rechte und Forderungen luxemburgischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller einsetzt.

Zu den wichtigsten Instrumenten dieser Institution für die Förderung des literarischen Schaffens zählen Literaturpreise. Die Preise mit der längsten Tradition werden vom Ministerium für Kultur und der Fondation Servais vergeben. Auf der Grundlage der eingereichten Manuskripte veranstaltet das Ministerium für Kultur seit 1978 den Concours littéraire national, der jedes Jahr einem anderen Genre gewidmet und in zwei Altersgruppen unterteilt ist. Darüber hinaus wird seit 1987 alle drei Jahre der luxemburgische Literaturpreis Batty Weber einem:einer luxemburgischen Schriftsteller:in für sein:ihr Gesamtwerk verliehen. Die drei letzten Preisträger sind Lambert Schlechter (*1941), Georges Hausemer (1957–2018) und Pierre Joris (*1946). Die Fondation Servais vergibt seit 1992 jedes Jahr den Prix Servais an die Autorin oder den Autor des „bedeutsamsten literarischen Werks, das im vergangenen Jahr erschienen ist“. Die drei letzten Preisträger:innen waren Elise Schmit (*1982), Francis Kirps (*1971) und Ulrike Bail (*1960).

Seit 2006 vergibt der Verband der Buchverleger den Lëtzebuerger Buchpräis, mit dem jedes Jahr Bücher in verschiedenen Kategorien, u. a. Literatur, ausgezeichnet werden. Und die Gemeinde Bettemburg verleiht seit 2015 auf der Grundlage der Manuskripte den Prix Laurence an junge Autor:innen. Die Preisträger dieser jüngsten Auszeichnungen werden nicht nur von einer Jury aus Experten, sondern auch durch öffentliche Abstimmung bestimmt – ein Beweis für das gestiegene Interesse an der luxemburgischen Literatur.
Die drei letzten Preisträger des Lëtzebuerger Buchpräis in der Kategorie Literatur waren Nico Helminger (*1953), Tom Reisen (*1971) sowie Samuel Hamen (*1988) und Marc Angel (*1960) für ihr Gemeinschaftswerk.

Es sei auch auf die luxemburgischen Schriftsteller:innen verwiesen, die im Ausland ausgezeichnet wurden: u. a. erhielt Jean Portante (*1950) 2003 den Prix Mallarmé, Jean Krier (1949–2013) 2011 den Adelbert-von-Chamisso-Preis und Anise Koltz 2018 den Prix Goncourt de la poésie.

Die Preise sind eine Ehrung für die Kreativität der Autor:innen und erhöhen zugleich die Sichtbarkeit der luxemburgischen Literatur. Von dieser Entwicklung zeugen auch weitere Literaturveranstaltungen und die steigende Präsenz der Literatur in den Medien, Bibliotheken, Buchhandlungen und in der Schule.

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Literaturveranstaltungen, Präsenz in den Medien und in der Schule

Unter den Veranstaltungen, die das literarische Leben in Luxemburg prägen, sind in erster Linie die Büchertage in Walferdingen zu nennen. Sie fanden 1995 zum ersten Mal statt und sind seitdem eine wichtige Plattform für literarische Begegnungen, bei der jedes Jahr im November die Verleger die Neuerscheinungen der „Bicherrentrée“ vorstellen. Seit 2015 veranstaltet die Gemeinde Bettemburg jeweils im April das Literaturfestival LiteraTour. Im Übrigen werden bei diesen beiden Veranstaltungen der Lëtzebuerger Buchpräis bzw. der Prix Laurence verliehen. Seit 2008 findet zudem der Printemps des poètes Luxembourg statt. Das Festival des migrations, des cultures et de la citoyenneté, das seit 1981 immer im März veranstaltet wird, organisiert einen Salon du Livre et des Cultures, unter anderem mit literarischen Begegnungen, die sich mit Migrationsliteratur beschäftigen. Diese Veranstaltungen von nationaler Bedeutung werden ergänzt durch eine bemerkenswerte Präsenz der Literatur in den Programmen der regionalen Kulturhäuser. Schließlich ist die Literatur- und Verlagsbranche natürlich auch bei internationalen Veranstaltungen vertreten, wie beispielsweise auf der Frankfurter Buchmesse, dem Salon du Livre de Paris, dem Büchermarkt in Brüssel oder dem Marché de la poésie in Paris, wo Luxemburg übrigens 2022 Ehrengast sein wird.

In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich eine intensive akademische Forschung sowie eine spezialisierte Literaturkritik. In den Printmedien und Radiosendern werden Neuerscheinungen und Literaturpreise ausführlich kommentiert, Autor:innen kommen zu Wort und es werden sogar Aspekte der Literaturgeschichte behandelt, was hauptsächlich Journalist:innen, Forscher:innen und Schriftsteller:innen zu verdanken ist, die immer öfter versuchen, von ihrer Tätigkeit zu leben.

Auch die im Luxemburgischen Buchhändlerverband vertretenen Buchhandlungen genießen mehr Aufmerksamkeit. Heutzutage nehmen literarisches Schaffen, Neuerscheinungen und Literaturpreise immer mehr Raum ein, sowohl in den Geschäften als auch in den Schaufenstern. Bei den Bibliotheken lassen sich vergleichbare Entwicklungen feststellen.

Nicht zuletzt hat die luxemburgische Literatur auch in einige Schulbücher Einzug gehalten. Traditionell wird Luxemburgisch in der Grundschule und im ersten Jahr der Sekundarstufe unterrichtet, wo Anthologien literarischer Texte in Luxemburgisch zum Einsatz kommen. Außerdem haben einige Texte von Luxemburger Autor:innen Eingang in die Deutsch- und Französischlehrbücher der Lycées gefunden. In der allgemeinbildenden Sekundarstufe sind Auszüge aus Werken von Guy Helminger (der Autor wird auch in deutschen Schulen gelesen) Teil des Abiturprogramms. Die dreisprachige Anthologie Literaresch Welten (2012) sowie eine Reihe von kommentierten Neuausgaben historischer literarischer Werke, die vom CNL herausgegeben werden, dienen der Behandlung von Texten der luxemburgischen Literatur auf freiwilliger Basis. Um die Lehrkräfte bei der Lektüre der Texte zu unterstützen, hat das CNL eine Reihe von entsprechenden pädagogischen Unterrichtsmaterialien veröffentlicht. Festzustellen ist, dass sich der Unterricht in der luxemburgischen Sprache und Literatur derzeit wandelt und in Zukunft weitere Entwicklungen zu erwarten sind.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich somit die luxemburgische Literatur in allen Sprachen fortentwickelt, erhält mehr Beachtung und ist bekannter geworden. Es ist nicht mehr die kümmerliche Literatur, von der Félix Thyes sprach, sondern eine Literatur mit eigenen Traditionen, die sich in einem lebendigen literarischen Umfeld entfaltet, das von Autor:innen mit einem sowohl qualitativ als auch quantitativ reichen Werk getragen wird. Anders als Michel Rodange damals schrieb, ist es heute nicht mehr möglich, sämtliche Werke der luxemburgischen Literatur an einem Tag zu lesen!

Pierre Marson
Konservator am Centre national de littérature / Lëtzebuerger Literaturarchiv (CNL)
Mai 2021