Kultur | lx – Arts Council Luxembourg freut sich, erstmals die Präsenz luxemburgischer Tanz- und Theaterproduktionen beim Edinburgh Festival Fringe zu unterstützen, das vom 2. bis 28. August stattfinden wird.

Die luxemburgische Szene der darstellenden Künste ist, wie das Land selbst, reich an Sprachen, Einflüssen und Ästhetik. Sie ist seit langem offen für die internationale Szene und in zahlreiche kreative und kooperative Netzwerke eingebunden. Die Teilnahme am Edinburgh Festival Fringe ist daher ein wichtiger Meilenstein in dieser Entwicklung.

Luxemburgs offizielle Auswahl für das Festival Fringe

Larisa Faber stellt in ihrem Stück Stark bollock naked die Mutterrolle in Frage. Ein internationaler Hit über die Fruchtbarkeit unserer Eizellen und darüber, was man mit diesen (alternden) Eiern (nicht) tun sollte. Mit atemberaubendem Videomapping, komödiantischem Storytelling und einem Live-Score aus gynäkologischen Instrumenten ist Stark bollock naked eine Multimedia-Show mit echten nackten Körpern und einer offenen Konversation über Fortpflanzung, Abtreibung und die biologische Uhr, die vom 02. bis 28. August um 15:10 Uhr (außer dienstags) im The Assembly gezeigt wird.

Ihre Cookie-Einstellungen verhindern, dass dieser Inhalt geladen werden kann. Um Zugang zu erhalten, ändern Sie bitte Ihre
" frameborder="0" allowfullscreen data-requires-vendor-consent="Youtube">

In Shoot the Cameraman verschmelzen AWA – As We Are die instinktive und spontane Qualität der Live-Performance mit den Möglichkeiten der siebten Kunst, indem sie Kameraleute mit Live-Tänzern auf der Bühne zusammenbringen. Dem Publikum wird so eine permanente doppelte Auslegung des Stücks geboten und es hat die Möglichkeit, gleichzeitig einer Live-Performance auf der Bühne und auf dem Bildschirm beizuwohnen. Indem AWA – As We Are das Publikum zwingt, zu wählen, worauf es seine Aufmerksamkeit richtet, fordert es es heraus und spielt mit den Perspektiven. Wenn das, was wir mit unseren eigenen Augen sehen, unverfälschbar erscheint, wird schnell klar, dass der Ausschnitt einer Aufnahme eine reine Manipulation sein kann. Shoot the Cameraman hinterfragt die Omnipräsenz des Bildes in unserem Leben und schärft auf geniale Weise den kritischen Blick des Publikums. Eine unverzichtbare Produktion im Zeitalter von Fake News, die Sie vom 02. bis 28. August um 15:00 Uhr (außer mittwochs) im The Assembly entdecken können.

Ihre Cookie-Einstellungen verhindern, dass dieser Inhalt geladen werden kann. Um Zugang zu erhalten, ändern Sie bitte Ihre
" frameborder="0" allowfullscreen data-requires-vendor-consent="Youtube">

Entdecken Sie weitere luxemburgische Kreationen

Neben diesen beiden Aufführungen der luxemburgischen Auswahl können Sie auch Lovefool von Gintare Parulyte vom 02. bis 27. August um 19:15 Uhr in der Summerhall und This is a scam. von Sølve Sundsbø und Anne Klein vom 21. bis 26. August um 11:50 Uhr im The Space entdecken.

Das detaillierte Programm finden Sie hier.

GLEN (Great Little European Network) ist ein 2023 gegründetes Netzwerk, das die kleinsten Länder Europas (Estland, Lettland, Litauen, Island, Luxemburg, Slowenien, Kosovo, Malta) durch gemeinsame Vernetzungs- und Ausbildungsprogramme zusammenbringt. Das Ziel von GLEN ist es, in den beteiligten Ländern zu sinnvollen Praktiken und einem nachhaltigeren Ansatz im Bereich der darstellenden Künste beizutragen, indem ihre Vernetzung gefördert und ihre Bedeutung auf der internationalen Bühne hervorgehoben wird. Das Netzwerk versteht sich als Inkubator für diejenigen, die zwar lokal verankert sind, aber den Ehrgeiz haben, ihre Praxis auf internationaler Ebene zu entwickeln.

Im Rahmen einer Ausschreibung wurde Fábio Godinho als luxemburgischer Preisträger für diese erste Ausgabe ausgewählt. Er kann bis Juni 2024 von drei Aktivitätsprogrammen des Netzwerks profitieren, darunter

Für Fábio Godinho ist die Aufnahme in dieses Netzwerk eine Chance, „sich mit Ländern auseinanderzusetzen, die die gleichen Probleme wie Luxemburg haben. Länder, die zwar ein großes kulturelles Angebot, talentierte Akteure in diesem Bereich und Dinge, die sie für sich beanspruchen können, haben, aber mit diesen großen Kulturländern [Anmerkung der Redaktion: Frankreich, Deutschland, Portugal und Belgien, mit denen er zusammenarbeiten durfte] konfrontiert sind.

Im Tanz haben wir das Glück, den Körper als universelle Sprache nutzen zu können, die es uns ermöglicht, unsere Werke überall auf der Welt zu zeigen. Das Theater ist mit der Sprache konfrontiert, was eine Untertitel-Logistik oder die Schaffung von etwas viel Aufwendigerem erfordert. Das macht die Ausstrahlung manchmal schwieriger oder sogar unmöglich. Wie kann man eine Aufführung in französischer, luxemburgischer oder deutscher Sprache, die in Luxemburg uraufgeführt wird, international sichtbarer machen, in Ländern, in denen diese Sprachen nicht gesprochen werden?

Es würde mich interessieren, die verschiedenen Arten des Schaffens in diesen Ländern […] kennenzulernen und zu sehen, welche Themen dort entwickelt werden. Ich beschäftige mich auch seit einigen Jahren mit dem Thema Grenzen und Sprachen und bin fasziniert davon, die Arten des Schaffens in Sprachen zu sehen, mit denen wir hier in Luxemburg in der performativen Kultur selten konfrontiert werden. Ich lasse mich von all den Erfahrungen, die ich mache, und den Menschen, die ich treffe, inspirieren, und dieses Netzwerk würde es mir ermöglichen, die Suche nach neuen Ideen, die ich in jedem meiner Werke betreibe, zu verstärken.

In Fortsetzung der Vernetzung des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste mit denen der Nachbarländer organisierte Kultur | lx nach Mainz im März 2022 eine zweite Sichtungsreise nach Deutschland, auf die andere Seite des Rheins, nach Frankfurt.

Die Reise fand vom 30. Juni bis 2. Juli anlässlich der Eröffnung des alle drei Jahre stattfindenden Festivals Theater der Welt statt, dem größten internationalen Festival in Deutschland, das dieses Jahr in Frankfurt stattfand.

Das deutsche System, das hauptsächlich aus Theatern mit eigenen Ensembles besteht, bietet nur wenige Möglichkeiten, luxemburgische Aufführungen zu beherbergen. Daher wurden sechs luxemburgische Theaterschaffende eingeladen, die freie Szene kennenzulernen. Mousonturm, eines der wenigen und umso wichtigeren Produktionshäuser in Deutschland, zeigte seine Räume für Kreation und Verbreitung und stellte seine künstlerische Linie vor. Auf der anderen Seite des Spektrums der freien Szene konnten die Mitglieder des Vereins ID_Frankfurt die Situation der freien Künstler in Deutschland und die zahlreichen Initiativen, die sie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ins Leben gerufen haben, vorstellen. Der Austausch mit diesen beiden Strukturen ermöglichte es, die Funktionsweise des Sektors der darstellenden Künste in Deutschland besser zu erfassen und die des luxemburgischen Sektors in Perspektive zu setzen.

Dieses Jahr werden 6 luxemburgische Produktionen und Koproduktionen auf dem Festival OFF in Avignon gezeigt, das vom 7. bis 29. Juli (Frankreich) stattfindet.

Offizielle Auswahl Luxemburgs in Avignon
Bei dieser Auswahl stehen die luxemburgischen Kulturschaffenden besonders im Mittelpunkt. Die Schauspielerin und Regisseurin Laure Roldàn sowie die Choreographin Elisabeth Schilling werden mit ihren Produktionen die Vielfalt und den Reichtum der luxemburgischen darstellenden Künste repräsentieren.

Petit Frère – La grande histoire Aznavour, unter der Regie von Gaëtan Vassart in Zusammenarbeit mit Laure Roldàn, wurde von der Jury ausgewählt, bestehend aus Serge Basso de March (Autor und Dichter), Pablo Chimienti (Leiter der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der THEATER FEDERATIOUN), Godefroy Gordet (Journalist, Autor, Regisseur und Präsident des collectif d’auteurs.e.s dramatiques transfrontalier Le Gueuloir), Lee Fou Messica (künstlerische Leiterin des Espace Bernard-Marie Koltès – scène conventionnée d’intérêt national in Metz und Co-Präsidentin des Netzwerks Quint’Est) und Ian De Toffoli (Autor und Regisseur, Offizielle Auswahl Luxemburgs beim Festival OFF d’Avignon 2022). Das Theaterstück wird vom 07. bis 25. Juli um 19.15 Uhr (außer donnerstags) in der Caserne des pompiers aufgeführt, die im Rahmen einer Vereinbarung mit dem luxemburgischen Kulturministerium als Spielstätte der Region Grand Est dient.

Über die gelungene Hommage an Charles Aznavour und die bewegende Erzählung eines Lebens hinaus bietet Petit Frère auch eine treffende Reflexion über die Geschwisterliebe, das künstlerische Schaffen, das Leben der Bohème, die Migration und die Integration.

Ihre Cookie-Einstellungen verhindern, dass dieser Inhalt geladen werden kann. Um Zugang zu erhalten, ändern Sie bitte Ihre
" frameborder="0" allowfullscreen data-requires-vendor-consent="Youtube">

In Les Hivernales – CDCN d’Avignon gastiert das Stück HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti von Elisabeth Schilling, eine choreografische Interpretation der 18 Etüden für Klavier des berühmten Komponisten György Ligeti, und eine bislang beispiellose Initiative. HEAR EYES MOVE wurde für 5 TänzerInnen entwickelt und wird von Cathy Krier live am Flügel begleitet. Zwischen Tanz – Konzert oder konzentriertem Tanz ist es ein choreographisches Werk voller multi-sensorischer Bilder.

Das Stück wird auf der Bühne von Les Hivernales im Rahmen des Festivals „On (y) danse aussi l’été!“ vom 10. bis 20. Juli um 21.15 Uhr (Pause am 15. Juli) in einer an die Bedingungen des Festivals angepassten Version aufgeführt, insbesondere mit einer Tonaufnahme von Cathy Krier, deren Klavier nicht auf der Bühne des Hivernales untergebracht werden kann.

Ihre Cookie-Einstellungen verhindern, dass dieser Inhalt geladen werden kann. Um Zugang zu erhalten, ändern Sie bitte Ihre
" frameborder="0" allowfullscreen data-requires-vendor-consent="Youtube">

Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm über die offizielle Auswahl hinaus
Mit Les Crabes von Roland Dubillard, inszeniert von Frank Hoffman, gespielt im Théâtre du Chêne Noir, und Les Misérables, inszeniert und gespielt von Isabelle Bonillo, koproduziert vom Théâtre National de Luxembourg, gespielt im Espace Saint-Martial, werden zwei weitere luxemburgische Produktionen beim Festival OFF in Avignon vertreten sein.

Bezeichnend für die Qualität und die Dynamik des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste sind neben dieser Präsenz im „Off“ auch zwei luxemburgische Koproduktionen der Théâtres de la Ville de Luxembourg im „In“: Extinction (adaptiert und inszeniert von Julien Gosselin) sowie The Confessions von Alexander Zeldin.

Das detaillierte Programm finden Sie HIER.

Kultur | lx – Arts Council Luxembourg organisierte einen ersten Fokus, der alle darstellenden Künste in Luxemburg in den Vordergrund stellte, und profitierte dabei von der gleichzeitigen Aufführung luxemburgischer Kreationen.

Die dreitägige Veranstaltung wurde von Les Rotondes unterstützt, um einen Schwerpunkt für junges Publikum zu organisieren, und von TROIS C-L für einen Schwerpunkt Tanz, zusätzlich zum Schwerpunkt Theater im Grand Théâtre.

54 internationale Fachleute des Sektors, Programmgestalter, Künstler und Vertreter von Institutionen aus 17 Ländern konnten die luxemburgische Szene im Rahmen eines Rahmenprogramms kennenlernen, das sowohl Aufführungen als auch Treffen mit Künstlern und Leitern von Theatern und Kulturzentren in Luxemburg sowie Gelegenheiten zum Networking mit 80 luxemburgischen Fachleuten des Sektors bot.

Ihre Cookie-Einstellungen verhindern, dass dieser Inhalt geladen werden kann. Um Zugang zu erhalten, ändern Sie bitte Ihre
" frameborder="0" allowfullscreen data-requires-vendor-consent="Youtube">

Dieser erste Fokus der darstellenden Künste war ein einzigartiges Schaufenster, um die luxemburgische Szene in all ihrer Vielfalt diesen internationalen Akteuren vorzustellen. Als konkreter Raum für den Austausch mit Künstlern und Produzenten, als Plattform für die Förderung zeitgenössischer Werke, aber auch als Raum für die Diskussion über die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit in diesem Sektor konnten die luxemburgischen und ausländischen Teilnehmer ihren künstlerischen Horizont und ihre beruflichen Entwicklungsperspektiven erweitern.

Aus den Diskussionen während des Fokus sind bereits erste Einladungen für Residenzen und Programmgestaltung hervorgegangen, sodass für die Spielzeit 2024-2025 zweifellos weitere Ergebnisse für die Internationalisierung der luxemburgischen darstellenden Künste zu erwarten sind.

Diese Art von Programm, das speziell für die Fachleute des Sektors entwickelt wurde, ist Teil des Spektrums an Instrumenten, die Kultur | lx einsetzen kann, um die Mobilität von Künstlern zu fördern, die Lust auf Zusammenarbeit zu wecken und grenzüberschreitende Partnerschaften zu besiegeln.

In Fortsetzung der Vernetzung des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste mit denen der Nachbarländer organisierte Kultur | lx nach dem Besuch in Brüssel im Mai 2022 eine zweite Exkursion nach Belgien. Diesmal konzentrierten sich die Treffen auf den französischsprachigen Raum.

Dieses Treffen wurde mit dem Ziel organisiert, Künstlern, unabhängigen Kollektiven und Produktionsfirmen aus Luxemburg die Möglichkeit zu geben, einander kennen zu lernen, um grenzüberschreitende Kooperationen zu fördern.

Eine Delegation von zwölf Künstlern und anderen Fachleuten der darstellenden Künste aus allen Sparten nutzte diese einmalige Gelegenheit, um die Direktionen zu treffen und die Spielstätten des Verbands Wallonie-Brüssel zu entdecken: das Théâtre und CCN von Namur, das Théâtre National Wallonie-Bruxelles, das Théâtre des Martyrs, die Halles de Schaerbeek, MARS – Mons arts de la scène, Charleroi danse, das Théâtre de l’Ancre und das Théâtre de Liège.

Für die einen war dieser Besuch eine Gelegenheit, die während ihres Studiums in Belgien oder im Rahmen früherer Kooperationen geknüpften Kontakte zu vertiefen, für die anderen bot er die Möglichkeit, Türen zu öffnen, die zuvor nur schwer zu öffnen waren. Der Besuch verdeutlichte zudem die geografische und kulturelle Nähe sowie die zahlreichen Möglichkeiten des Austauschs zwischen Belgien und Luxemburg, die es gibt und die ausgebaut werden können.

Ich habe diese Exkursion der darstellenden Künste in Wallonien sehr geschätzt. Die Begegnung zwischen mehreren Kulturakteuren aus verschiedenen Ländern wurde durch diese Initiative erheblich erleichtert. Ich habe auch mehr über die Sichtweise der Direktoren in Bezug auf ihre Kulturinstitution erfahren, wodurch ich ihre jeweiligen Erwartungen besser einschätzen konnte. Die Begegnungen waren auch durch den Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen der Projekte der anderen sehr bereichernd. Diese Initiative ist sehr relevant für die Entwicklung der luxemburgischen darstellenden Künste, danke!„, kommentierte Paloma Georges vom Künstlerkollektiv Bombyx.

 

A post shared by AWA As We Are Company (@awa_baptiste_catarina)

Das Stück HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti von Elisabeth Schilling wird im Rahmen des Festivals „On (y) danse aussi l’été!“ aufgeführt, auf Einladung von Isabelle Martin-Bridot, Direktorin von Les Hivernales – CDCN d’Avignon und mit der Unterstützung von Kultur | lx, TROIS C-L – Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois und des Kulturministeriums. Dieses Programm ergänzt die luxemburgische Auswahl für das Avignon Festival OFF 2023.

Entstanden in 2020, interpretiert HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti choreografisch alle 18 Etüden für Klavier des Komponisten György Ligeti, was bisher einmalig ist. HEAR EYES MOVE wurde für 5 TänzerInnen  entwickelt und wird von Cathy Krier (ECHO – Rising Star) live am Flügel begleitet. Zwischen Tanz – Konzert oder konzentriertem Tanz ist es ein choreographisches Werk voller multi-sensorischer Bilder.

Anlässlich des 100. Todestages von Ligeti im Jahr 2023 wird das Stück erneut international aufgeführt und von Sonntag, dem 9. Juli, bis Mittwoch, dem 19. Juli, auf der Bühne des Hivernales in einer an die Bedingungen des Festivals angepassten Version gespielt, insbesondere mit einer Tonaufnahme von Cathy Krier, deren Klavier nicht auf der Bühne des Hivernales untergebracht werden kann.

Standen je zwei Kunstformen in engerem Verhältnis zueinander als Musik und Tanz? Aber wie bewegt sich Musik eigentlich? Wie klingt Tanz? Und wo begegnen sich diese Klänge und Bewegungen, wenn sie sich erst einmal von ihrer vermeintlichen Pflicht losgesagt haben, einander zu imitieren oder zu spiegeln, zu illustrieren, eine Atmosphäre zu erzeugen, einen Hintergrund zu bieten oder auch schlicht friedlich zu koexistieren? Der ungarische Komponist György Ligeti sagte im Zusammenhang mit seinen virtuosen Études pour piano, dass im Prozess des Komponierens taktile Konzepte fast so wichtig sind wie akustische.“ Musikalische Bewegungen und Entwicklungen „fühlen wir nicht nur mit unserem Gehör, sondern auch als taktile Form, als eine Sukzession von Muskelspannungen“, und so verhalten sich Ligetis Stücke entlang dieser Formen und Sukzessionen wie „wachsende Organismen“.

Es ist genau dieser Gedanke, an den die Choreographin Elisabeth Schilling mit ihrem neuartigen Zugang zu den Klavieretüden anschließt. Indem sie Tanz und Musik als angrenzende Formen behandelt, die nebeneinander und ineinander wachsen, hat sie in Zusammenarbeit mit fünf TänzerInnen und der Pianistin Cathy Krier ein tanzendes Konzert und einen konzertierenden Tanz voller multisensorischer Bilder geschaffen.

Biografie
Elisabeth Schilling ist Tänzerin und Choreografin. In enger Zusammenarbeit mit einem internationalen Team und in verschiedenen Kollaborationen entwickelt sie transdisziplinäre Projekte zwischen Bewegung, Design, Bildende Kunst und Musik und bringt die Disziplinen untereinander und miteinander zum Tanzen.

Dabei haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, zeitgenössischen Tanz sowohl an etablierten Tanzhäusern als auch an ungewöhnlichen und ungewohnten Orten stattfinden zu lassen. So touren unsere Produktionen in europäische Metropolen wie auch in ländlichere Gegenden, in Tanz- und Theaterinstitutionen wie auch in Museen, Galerien, Konzertsäle, historische Gebäude und öffentliche Räume. Tanz wird so, im besten Fall fast schon fast nebenbei, einem neuen Publikum zugänglich gemacht.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit besteht somit in der Vermittlung: Zu jeder Produktion entwickeln wir ein Begleitprogramm für unterschiedliche Zielgruppen, das von speziell konzipierten Publikumsgesprächen nach der Performance bis hin zu begleitenden Workshops und Symposien sowie Katalogpublikationen reicht.

 

Das Stück Petit frère („Kleiner Bruder“), geschrieben und inszeniert von Laure Roldàn und Gaëtan Vassart, wurde von einer unabhängigen Jury ausgewählt, um mit der finanziellen Unterstützung des Kulturministeriums und von Kultur | lx das frankofone Theaterschaffen im Großherzogtum beim Off Festival 2023 in Avignon zu vertreten. Im Rahmen der Vereinbarung der französischen Region Grand Est mit dem luxemburgischen Kulturministerium wird das Stück in La Caserne des pompiers gezeigt. In diesem Jahr findet das Festival vom 7. bis 29. Juli statt.

Die Jury setzte sich aus den Persönlichkeiten des luxemburgischen und französischen Theaters zusammen: Serge Basso de March (Autor und Dichter), Pablo Chimienti (Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei der THEATER FEDERATIOUN), Godefroy Gordet (Journalist, Autor, Regisseur und Vorsitzender von Le Gueuloir, Autorenkollektiv der grenzüberschreitenden Dramatiker), Lee Fou Messica (künstlerische Leiterin des Schauspielhauses Espace Bernard-Marie Koltès in Metz und Ko-Präsidentin des Netzwerks Quint’Est) sowie Ian De Toffoli (Autor und Regisseur, Gewinner der luxemburgischen Auswahl für das Off Festival in Avignon im Jahr 2022).

Die Bewerbung von Laure Roldàn konnte die Erwartungen der Jury sowohl hinsichtlich ihrer künstlerischen Qualität als auch bezüglich der Umsetzungsmöglichkeiten in Avignon und ihres Potenzials für die weitere Verbreitung überzeugen. So betonte die Jury insbesondere die von dem Stück vermittelte Sensibilität, die durch eine durchdachte Form des Kabarett-Theaters entsteht und zwischen dramatischen und erzählerischen Elementen mit biografischer und historischer Tragweite variiert.

Neben einer gelungenen Hommage an Charles Aznavour und einer bewegenden Lebensgeschichte gelingt Petit Frère zudem eine treffende Betrachtung der Geschwisterliebe, des künstlerischen Schaffens und Lebens der Bohème sowie der Themen Migration und Integration.

Das von Laure Roldàns Theatergruppe Compagnie Juana La Loca, sowie Gaëtan Vassarts Cie La ronde de nuit produzierte und vom Kollektiv Bombyx koproduzierte Stück wird im Rahmen der Residenz bei „Capucins Libre“ von den Theatern der Stadt Luxemburg unterstützt. Es handelt sich um eine Adaption des gleichnamigen Buches von Aïda Aznavour-Garvarentz, Schwester von Charles Aznavour, das als Familiensaga vom Leben der Aznavour-Familie im Verlauf des 20. Jahrhunderts berichtet. Laure Roldán und Gaëtan Vassart ist es gelungen, die komplexen Thematiken des armenischen Völkermords, das Exil der Aznavour-Eltern, die Besetzung von und Armut in Paris sowie die entscheidende Beziehung von Charles zu Édith Piaf vor der Eroberung der Music Hall auf der Bühne umzusetzen. Anhand dieses einzigartigen Werdegangs zeichnet das Stück die Geschichte der Integration durch Sprache, Talent und Willenskraft nach: Charles Aznavour konnte die Welt unter anderem deshalb so stark bewegen, weil er das Lied des Exils verkörperte.

Über die Compagnie Juana La Loca
Die luxemburgische Theatergruppe Compagnie Juana La Loca wurde 2018 von Laure Roldàn gegründet und konzentriert sich auf die Kreation von Live-Theaterstücken. Vorrangig beschäftigt sie sich mit der Thematik des Exils und der kulturellen Aneignung durch die Sprache. Sie arbeitet insbesondere an der Adaption von Texten und Materialien, die auf den ersten Blick nicht für das Theater geschaffen sind, und fokussiert den urbanen Raum sowie partizipative Inszenierungen. Petit frère la grande histoire Aznavour ist die erste Kreation des Ensembles. Es folgte der fiktive Stadtrundgang Les bancs publics, un itinéraire urbain inventé, der in einer musikalisch poetischen Performance ein intimes, historisches und melodisches Porträt der Stadt Luxemburg zeichnet. Die kommende Kreation Les murs parlent thematisiert die Graffitis, Spuren und Narben einer Stadt und wird mit der Unterstützung der Commission internationale du théâtre francophone und Kultur | lx – Arts Council Luxembourg als Koproduktion zwischen dem Libanon (Hammana Artist House), Frankreich (Saint-Ouen sur Scène) und Luxemburg (Kulturfabrik) produziert.


Über Laure Roldàn
Laure Roldàn ist französisch-spanische und luxemburgische Staatsbürgerin und wurde am Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris ausgebildet. Im Theater spielte sie unter anderem unter der Regie von Muriel Mayette, Hélène Vincent, Arthur Nauzyciel, Christian Benedetti, Silviu Purcărete, Vincent Goethals, Carole Lorang, Laura Schroeder, Laurent Contamin, Matthew Lenton, Myriam Muller, Pascale Noé-Adam, Laurent Gutmann, Fábio Godinho, Yann Collette, Jean Boillot und Frédéric Maragnani. Im Kino drehte sie bereits mit Jean-Michel Ribes, Jean-Paul Civeyrac, Artus de Penguern, Pascal Bonitzer und Catherine Castel. 2011 inszenierte sie Voilà donc le monde ! nach Balzacs Verlorene Illusionen am Théâtre 13. Am Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg präsentierte sie im Rahmen des TalentLAB Dolce inferno, eine von Fellinis Das süße Leben inspirierte Bühnenadaption. Als Assistentin von Yves Beaunesne wirkte sie bei Ruy Blas von Victor Hugo und gemeinsam mit Calixto Bieito an der Aufführung von The String Quartet’s Guide to Sex and Anxiety am Birmingham Repertory Theatre mit, des Weiteren war sie als künstlerische Mitarbeiterin von Gaëtan Vassart an Anna Karénine Les bals où on s’amuse n’existent plus pour moi am Théâtre de la Tempête mit Golshifteh Farahani in der Titelrolle beteiligt. Mit Unterstützung von „Capucins Libre“ inszenierte Laure Roldàn Petit frère la grande histoire Aznavour nach Aïda Aznavour-Garvarentz, das im Rahmen einer Tournee durch Frankreich und Armenien wiederaufgenommen wird. Im September 2020 wurde sie an der Seite von Aude-Laurence Biver und Christine Muller als Co-Autorin der Inszenierung von La rue des fleurs n’existe pas für das TalentLAB goes city im Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg tätig. Im Frühjahr 2021 übernahm sie die Konzeption, das Schreiben und die Regie einer musikalischen und poetischen Performance rund um die symbolträchtigen Orte der Stadt: Les bancs publics entstand in Zusammenarbeit mit dem Autor und Komponisten Camille Rocailleux. 2021 schrieb sie gemeinsam mit Gaëtan Vassart den Kurzfilm 1 heure 30 sowie den Spielfilm Love, der sich derzeit in Produktion befindet. Im Oktober 2021 nahm sie im libanesischen Hammana an der Projektschmiede der Commission internationale du théâtre francophone teil, wo sie Künstler*innen aus dem französischsprachigen Raum begegnen und starke künstlerische Beziehungen aufbauen konnte.

Über Gaëtan Vassart
Der Autor, Regisseur und Schauspieler Gaëtan Vassart wurde 1978 in Brüssel geboren und lebt in Paris und Bastnach. Nach seiner Ausbildung im Fachbereich Regie an der belgischen Schauspielschule INSAS wechselte er 2001 an das Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris. Im Theater spielte er unter anderem unter der Regie von Philippe Adrien, Bernard Sobel, Éric Ruf, Gérard Desarthe, Michel Didym, Joël Jouanneau und Laura Schroeder zu Texten von Handke, Ostrowski, Shakespeare, Valletti, Olescha und Gombrowicz. Unter der Regie von Jean-Xavier de Lestrade, Laurent Herbiet und Pierre Schoeller (Der Aufsteiger) war er zudem in verschiedenen Kinofilmen zu sehen. Bevor er sich dem Schreiben von Theaterstücken widmete, veröffentlichte Gaëtan Vassart mehrere Musikalben. Zu den von ihm verfassten und inszenierten Bühnenstücken gehören Toni M., das eine Förderung des CNT sowie eine Residenz in La Chartreuse erhalten hat und im Théâtre des Halles in Avignon gezeigt wurde; Peau d’ourse nach der italienischen Märchensammlung Pentameron, im Maison de la Radio mit Anne Alvaro, sowie Danseuse, das die Encouragements des CNT erhalten hat und in der Comédie de Picardie uraufgeführt wurde. 2015 adaptierte er Anna Karénine Les bals où on s’amuse n’existent plus pour moi, die erste Theateradaption von Tolstois Roman in Frankreich, die er 2016 am Théâtre de la Tempête mit Golshifteh Farahani in der Titelrolle inszenierte. Im selben Jahr verfasste Gaëtan Vassart gemeinsam mit Jean-Claude Carrière eine Bühnenadaption des Romans Elle joue von Nahal Tajadod. 2018 inszenierte er in Koproduktion mit der Scène nationale d’Albi Strindbergs Fräulein Julie an der Comédie de Picardie. Im selben Jahr inszenierte er in Partnerschaft mit der Kulturabteilung der französischen Botschaft in Teheran Home, partie1 von Naghmeh Samini im Theater Aftab Hall, Fajr International Theater Festival in Teheran. Im Jahr 2019 inszenierte er in Koproduktion mit dem Théâtre du Jeu de Paume in Aix-en-Provence und mit Valérie Dréville in der Titelrolle Jean Racines Bérénice in der Manufacture des œillets am Théâtre des Quartiers d’Ivry, Centre dramatique national du Val-de-Marne. 2022 folgte L’Art de perdre nach dem gleichnamigen Roman von Alice Zeniter am 11 Avignon.

In Fortsetzung der Bemühungen, den luxemburgischen Sektor der darstellenden Künste mit dem der Nachbarländer zu vernetzen, organisierte Kultur | lx ein Programm mit professionellen Treffen in Frankreich mit den wichtigsten Akteuren der Euroregion Straßburg.

Dieses Treffen wurde ausgerichtet, um Künstlern, unabhängigen Kollektiven und Produktionsfirmen aus Luxemburg die Möglichkeit zu geben, Gleichgesinnte kennenzulernen, mit dem Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.

Eine Delegation von acht Fachleuten konnte diese Gelegenheit nutzen, um die Theater in Straßburg und Umgebung bis über die deutsche Grenze hinaus kennenzulernen. Le Maillon, das TAPS, das Theater Baden Alsace, das CDCN Pôle-Sud und Schiltigheim culture öffneten der Delegation ihre Türen. Darüber hinaus standen die Agence Culturelle Grand Est und das Produktions- und Begleitbüro Artenréel#1 mit Rat und Tat zur Seite, um die Zirkulation von luxemburgischen Produktionen in Frankreich zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auszubauen.

Der Besuch in Straßburg und Umgebung war sehr interessant, da wir verschiedene Strukturen kennenlernen konnten, die sich hinsichtlich ihrer Größe, ihrer Aufgaben und ihrer Visionen stark unterscheiden. Dadurch erhielten wir ein recht repräsentatives Spektrum an Veranstaltungsorten, mit denen wir zusammenarbeiten könnten, und auch ein Verständnis für die Produktions- und Verbreitungsmechanismen in der Region. Die Direktoren und Gesprächspartner nahmen sich viel Zeit für das Treffen und wir hatten einen regen und interessierten Austausch, der es einigen ermöglichte, über laufende Projekte, die bereits eingereicht worden waren, zu sprechen. Ich fand auch, dass der Facettenreichtum unserer Gruppe, die mehrere Disziplinen umfasste, eine Reihe bereichernder Diskussionen während der Präsentationen unserer Arbeit ermöglichte. Es ist ein großartiges „Labor“ für Begegnungen„, kommentierte Sophie Langevin von der Theatergruppe JUNCTIO.

Da das Straßburger Gebiet durch seine Integration in die Region Grand Est an Luxemburg angrenzt und bereits große Ähnlichkeiten mit Luxemburg teilt, insbesondere in seiner bilingualen Auslegung Französisch-Deutsch, dürften diese ersten Begegnungen dazu führen, dass noch viele weitere folgen werden.

Nachdem vier Stipendien an Vera Kox, Eric Schumacher, Yann Annicchiarico (bildende Kunst) sowie Anne-Mareike Hess (darstellende Kunst) vergeben wurden, fand sich die Jury von Kultur | lx – Arts Council Luxembourg im Oktober zusammen, um die Kandidaturen für das Stipendium für Künstlerpublikation und -dokumentation zu sichten. Aus den fünf eingegangenen Bewerbungen entschied sich die Jury für die Projekte von Elisabeth Schilling und Albena Petrovic.

Elisabeth Schilling, Choreografin
Im Jahr 2020 gestaltete die Choreografin Elisabeth Schilling mit dem Projekt „HEAR EYES MOVE. Dances with Ligeti“ einen faszinierenden Dialog zwischen Tanz und Musik. Anlässlich des 100. Todestages von Ligeti wird das Stück im Jahr 2023 wieder auf internationaler Ebene gezeigt. Begleitet wird diese Tournee von einer Publikation, die die kreative Arbeit der Choreografin aus wissenschaftlicher Sicht analysiert.
Die Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2023 geplant.

Erläuterung der Jury
Durch die fachkundige Analyse von Univ.-Prof.in Dr.in habil. Stephanie Schroedter bietet diese Publikation einen tiefen Einblick in den ganzheitlichen künstlerischen Prozess von Elisabeth Schilling sowie die Beziehung, die sie zwischen Tanz und Musik entstehen lässt. Behandelt wird sowohl der Entstehungsprozess des Stücks Hear Eyes Move als auch die Zukunft von Elisabeth Schillings Arbeit hinsichtlich der Wahrnehmung von Klang und Bewegung.

Biografie der Künstlerin
Elisabeth Schillings Werk geht weit über das hinaus, was hinlänglich als Tanz bekannt ist. Mit einem internationalen Team und mithilfe verschiedener Kooperationen gestaltet sie transdisziplinäre Projekte zwischen Bewegung, Design, Musik, sowie bildender und plastischer Kunst und bringt die verschiedenen Disziplinen dazu, miteinander und untereinander zu tanzen. Ihr zeitgenössischer Tanz ist sowohl auf der Bühne als auch an ungewöhnlichen Orten zu sehen, ihre Produktionen touren ebenso in europäischen Metropolen wie in ländlicheren Gegenden, Untergrundtheatern, Museen, Galerien, Konzertsälen, historischen Gebäuden und öffentlichen Räumen. Fast beiläufig wird der Tanz dabei einem neuen Publikum zugänglich gemacht. Gleichzeitig besteht ein wichtiger Teil ihrer Arbeit aus verschiedenen Formaten des kreativen Lernens: Für jede Produktion stellt Elisabeth Schilling ein Programm für verschiedene Zielgruppen zusammen, das von individuellen Publikumsgesprächen nach den Aufführungen hin zu begleitenden Workshops, Symposien und Katalogen reicht.

 

Albena Petrovic, Komponistin
In Form einer Retrospektive verfolgt MY OPERA WORLD / BEYOND THE NOTES (Arbeitstitel) die Arbeit der Komponistin Albena Petrovic und gibt detaillierte Einblicke in ihren kreativen Prozess sowie ihr reichhaltiges Repertoire für die Opernbühne.
Die Veröffentlichung ist für den Herbst 2023 geplant.

Erläuterung der Jury
Angesichts ihrer fortgeschrittenen künstlerischen Karriere zeugt das von Albena Petrovic eingereichte Dossier von großer Relevanz. Die Jury ist überzeugt, dass diese Veröffentlichung ihr bei der weiteren Karriereentwicklung helfen und sich als wertvolle Unterstützung bei der Bekanntmachung ihrer Opernwerke erweisen wird.

Biografie
Das Repertoire der aus Bulgarien stammenden Albena Petrovic umfasst über sechshundert Werke aus verschiedenen musikalischen Genres und weist ihr einen festen Platz unter den luxemburgischen Komponisten*innen zu. Im Alter von zehn Jahren – und damit zu spät für das osteuropäische Bildungssystem – entschied sich Albena für das Klavierspiel und begann bereits mit elf Jahren – und damit zu früh für das osteuropäische Bildungssystem – mit eigenen Kompositionen. Als brillante Schülerin entwickelte sie sich Genre-übergreifend weiter und beschloss, als professionelle Komponistin dem Vorbild ihres Großvaters, dem Komponisten Andrey Vratchansky, zu folgen. Im Jahr 1979, im Alter von 14 Jahren, brachte Albena ihr erstes Werk im Rahmen der Internationalen Kinderversammlung zur öffentlichen Aufführung. Es folgten zahlreiche Konzerte, die sich als reichhaltige Quelle der Kreativität und Motivation erweisen sollten. Nach einer allgemeinen und musikalischen Ausbildung an der Nationalen Musikschule P. Pipkow führte Albena ihr Studium in Komposition, Dirigieren und Musikschrift an der Nationalen Musikakademie Pantscho Wladigerow in Sofia fort. Sie studierte Komposition bei Plamen Djouroff und Aleksandar Rajtschew und arbeitete als Musikwissenschaftlerin und Music Managerin für das Internationale Festival „Apollonia“ sowie die Nationale Musikagentur in Sofia. Wie zahlreiche weitere Musiker*innen der Mauergeneration sah sie sich schließlich gezwungen, ihren Beruf als Pianistin im Ausland auszuüben. Seit 1996 lebt und arbeitet Albena in Luxemburg. Hier perfektionierte sie ihre Fertigkeiten in zeitgenössischer Komposition, Analyse und Musikinformatik bei Claude Lenners und ließ sich von dessen immerwährender Recherchearbeit beeinflussen.

Die nächste Ausschreibung erfolgt 2023.