Kultur | lx – Arts Council Luxembourg organisierte einen ersten Fokus, der alle darstellenden Künste in Luxemburg in den Vordergrund stellte, und profitierte dabei von der gleichzeitigen Aufführung luxemburgischer Kreationen.

Die dreitägige Veranstaltung wurde von Les Rotondes unterstützt, um einen Schwerpunkt für junges Publikum zu organisieren, und von TROIS C-L für einen Schwerpunkt Tanz, zusätzlich zum Schwerpunkt Theater im Grand Théâtre.

54 internationale Fachleute des Sektors, Programmgestalter, Künstler und Vertreter von Institutionen aus 17 Ländern konnten die luxemburgische Szene im Rahmen eines Rahmenprogramms kennenlernen, das sowohl Aufführungen als auch Treffen mit Künstlern und Leitern von Theatern und Kulturzentren in Luxemburg sowie Gelegenheiten zum Networking mit 80 luxemburgischen Fachleuten des Sektors bot.

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Dieser erste Fokus der darstellenden Künste war ein einzigartiges Schaufenster, um die luxemburgische Szene in all ihrer Vielfalt diesen internationalen Akteuren vorzustellen. Als konkreter Raum für den Austausch mit Künstlern und Produzenten, als Plattform für die Förderung zeitgenössischer Werke, aber auch als Raum für die Diskussion über die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit in diesem Sektor konnten die luxemburgischen und ausländischen Teilnehmer ihren künstlerischen Horizont und ihre beruflichen Entwicklungsperspektiven erweitern.

Aus den Diskussionen während des Fokus sind bereits erste Einladungen für Residenzen und Programmgestaltung hervorgegangen, sodass für die Spielzeit 2024-2025 zweifellos weitere Ergebnisse für die Internationalisierung der luxemburgischen darstellenden Künste zu erwarten sind.

Diese Art von Programm, das speziell für die Fachleute des Sektors entwickelt wurde, ist Teil des Spektrums an Instrumenten, die Kultur | lx einsetzen kann, um die Mobilität von Künstlern zu fördern, die Lust auf Zusammenarbeit zu wecken und grenzüberschreitende Partnerschaften zu besiegeln.

In Fortsetzung der Vernetzung des luxemburgischen Sektors der darstellenden Künste mit denen der Nachbarländer organisierte Kultur | lx nach dem Besuch in Brüssel im Mai 2022 eine zweite Exkursion nach Belgien. Diesmal konzentrierten sich die Treffen auf den französischsprachigen Raum.

Dieses Treffen wurde mit dem Ziel organisiert, Künstlern, unabhängigen Kollektiven und Produktionsfirmen aus Luxemburg die Möglichkeit zu geben, einander kennen zu lernen, um grenzüberschreitende Kooperationen zu fördern.

Eine Delegation von zwölf Künstlern und anderen Fachleuten der darstellenden Künste aus allen Sparten nutzte diese einmalige Gelegenheit, um die Direktionen zu treffen und die Spielstätten des Verbands Wallonie-Brüssel zu entdecken: das Théâtre und CCN von Namur, das Théâtre National Wallonie-Bruxelles, das Théâtre des Martyrs, die Halles de Schaerbeek, MARS – Mons arts de la scène, Charleroi danse, das Théâtre de l’Ancre und das Théâtre de Liège.

Für die einen war dieser Besuch eine Gelegenheit, die während ihres Studiums in Belgien oder im Rahmen früherer Kooperationen geknüpften Kontakte zu vertiefen, für die anderen bot er die Möglichkeit, Türen zu öffnen, die zuvor nur schwer zu öffnen waren. Der Besuch verdeutlichte zudem die geografische und kulturelle Nähe sowie die zahlreichen Möglichkeiten des Austauschs zwischen Belgien und Luxemburg, die es gibt und die ausgebaut werden können.

Ich habe diese Exkursion der darstellenden Künste in Wallonien sehr geschätzt. Die Begegnung zwischen mehreren Kulturakteuren aus verschiedenen Ländern wurde durch diese Initiative erheblich erleichtert. Ich habe auch mehr über die Sichtweise der Direktoren in Bezug auf ihre Kulturinstitution erfahren, wodurch ich ihre jeweiligen Erwartungen besser einschätzen konnte. Die Begegnungen waren auch durch den Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen der Projekte der anderen sehr bereichernd. Diese Initiative ist sehr relevant für die Entwicklung der luxemburgischen darstellenden Künste, danke!„, kommentierte Paloma Georges vom Künstlerkollektiv Bombyx.

 

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Das Stück Petit frère („Kleiner Bruder“), geschrieben und inszeniert von Laure Roldàn und Gaëtan Vassart, wurde von einer unabhängigen Jury ausgewählt, um mit der finanziellen Unterstützung des Kulturministeriums und von Kultur | lx das frankofone Theaterschaffen im Großherzogtum beim Off Festival 2023 in Avignon zu vertreten. Im Rahmen der Vereinbarung der französischen Region Grand Est mit dem luxemburgischen Kulturministerium wird das Stück in La Caserne des pompiers gezeigt. In diesem Jahr findet das Festival vom 7. bis 29. Juli statt.

Die Jury setzte sich aus den Persönlichkeiten des luxemburgischen und französischen Theaters zusammen: Serge Basso de March (Autor und Dichter), Pablo Chimienti (Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei der THEATER FEDERATIOUN), Godefroy Gordet (Journalist, Autor, Regisseur und Vorsitzender von Le Gueuloir, Autorenkollektiv der grenzüberschreitenden Dramatiker), Lee Fou Messica (künstlerische Leiterin des Schauspielhauses Espace Bernard-Marie Koltès in Metz und Ko-Präsidentin des Netzwerks Quint’Est) sowie Ian De Toffoli (Autor und Regisseur, Gewinner der luxemburgischen Auswahl für das Off Festival in Avignon im Jahr 2022).

Die Bewerbung von Laure Roldàn konnte die Erwartungen der Jury sowohl hinsichtlich ihrer künstlerischen Qualität als auch bezüglich der Umsetzungsmöglichkeiten in Avignon und ihres Potenzials für die weitere Verbreitung überzeugen. So betonte die Jury insbesondere die von dem Stück vermittelte Sensibilität, die durch eine durchdachte Form des Kabarett-Theaters entsteht und zwischen dramatischen und erzählerischen Elementen mit biografischer und historischer Tragweite variiert.

Neben einer gelungenen Hommage an Charles Aznavour und einer bewegenden Lebensgeschichte gelingt Petit Frère zudem eine treffende Betrachtung der Geschwisterliebe, des künstlerischen Schaffens und Lebens der Bohème sowie der Themen Migration und Integration.

Das von Laure Roldàns Theatergruppe Compagnie Juana La Loca, sowie Gaëtan Vassarts Cie La ronde de nuit produzierte und vom Kollektiv Bombyx koproduzierte Stück wird im Rahmen der Residenz bei „Capucins Libre“ von den Theatern der Stadt Luxemburg unterstützt. Es handelt sich um eine Adaption des gleichnamigen Buches von Aïda Aznavour-Garvarentz, Schwester von Charles Aznavour, das als Familiensaga vom Leben der Aznavour-Familie im Verlauf des 20. Jahrhunderts berichtet. Laure Roldán und Gaëtan Vassart ist es gelungen, die komplexen Thematiken des armenischen Völkermords, das Exil der Aznavour-Eltern, die Besetzung von und Armut in Paris sowie die entscheidende Beziehung von Charles zu Édith Piaf vor der Eroberung der Music Hall auf der Bühne umzusetzen. Anhand dieses einzigartigen Werdegangs zeichnet das Stück die Geschichte der Integration durch Sprache, Talent und Willenskraft nach: Charles Aznavour konnte die Welt unter anderem deshalb so stark bewegen, weil er das Lied des Exils verkörperte.

Über die Compagnie Juana La Loca
Die luxemburgische Theatergruppe Compagnie Juana La Loca wurde 2018 von Laure Roldàn gegründet und konzentriert sich auf die Kreation von Live-Theaterstücken. Vorrangig beschäftigt sie sich mit der Thematik des Exils und der kulturellen Aneignung durch die Sprache. Sie arbeitet insbesondere an der Adaption von Texten und Materialien, die auf den ersten Blick nicht für das Theater geschaffen sind, und fokussiert den urbanen Raum sowie partizipative Inszenierungen. Petit frère la grande histoire Aznavour ist die erste Kreation des Ensembles. Es folgte der fiktive Stadtrundgang Les bancs publics, un itinéraire urbain inventé, der in einer musikalisch poetischen Performance ein intimes, historisches und melodisches Porträt der Stadt Luxemburg zeichnet. Die kommende Kreation Les murs parlent thematisiert die Graffitis, Spuren und Narben einer Stadt und wird mit der Unterstützung der Commission internationale du théâtre francophone und Kultur | lx – Arts Council Luxembourg als Koproduktion zwischen dem Libanon (Hammana Artist House), Frankreich (Saint-Ouen sur Scène) und Luxemburg (Kulturfabrik) produziert.


Über Laure Roldàn
Laure Roldàn ist französisch-spanische und luxemburgische Staatsbürgerin und wurde am Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris ausgebildet. Im Theater spielte sie unter anderem unter der Regie von Muriel Mayette, Hélène Vincent, Arthur Nauzyciel, Christian Benedetti, Silviu Purcărete, Vincent Goethals, Carole Lorang, Laura Schroeder, Laurent Contamin, Matthew Lenton, Myriam Muller, Pascale Noé-Adam, Laurent Gutmann, Fábio Godinho, Yann Collette, Jean Boillot und Frédéric Maragnani. Im Kino drehte sie bereits mit Jean-Michel Ribes, Jean-Paul Civeyrac, Artus de Penguern, Pascal Bonitzer und Catherine Castel. 2011 inszenierte sie Voilà donc le monde ! nach Balzacs Verlorene Illusionen am Théâtre 13. Am Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg präsentierte sie im Rahmen des TalentLAB Dolce inferno, eine von Fellinis Das süße Leben inspirierte Bühnenadaption. Als Assistentin von Yves Beaunesne wirkte sie bei Ruy Blas von Victor Hugo und gemeinsam mit Calixto Bieito an der Aufführung von The String Quartet’s Guide to Sex and Anxiety am Birmingham Repertory Theatre mit, des Weiteren war sie als künstlerische Mitarbeiterin von Gaëtan Vassart an Anna Karénine Les bals où on s’amuse n’existent plus pour moi am Théâtre de la Tempête mit Golshifteh Farahani in der Titelrolle beteiligt. Mit Unterstützung von „Capucins Libre“ inszenierte Laure Roldàn Petit frère la grande histoire Aznavour nach Aïda Aznavour-Garvarentz, das im Rahmen einer Tournee durch Frankreich und Armenien wiederaufgenommen wird. Im September 2020 wurde sie an der Seite von Aude-Laurence Biver und Christine Muller als Co-Autorin der Inszenierung von La rue des fleurs n’existe pas für das TalentLAB goes city im Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg tätig. Im Frühjahr 2021 übernahm sie die Konzeption, das Schreiben und die Regie einer musikalischen und poetischen Performance rund um die symbolträchtigen Orte der Stadt: Les bancs publics entstand in Zusammenarbeit mit dem Autor und Komponisten Camille Rocailleux. 2021 schrieb sie gemeinsam mit Gaëtan Vassart den Kurzfilm 1 heure 30 sowie den Spielfilm Love, der sich derzeit in Produktion befindet. Im Oktober 2021 nahm sie im libanesischen Hammana an der Projektschmiede der Commission internationale du théâtre francophone teil, wo sie Künstler*innen aus dem französischsprachigen Raum begegnen und starke künstlerische Beziehungen aufbauen konnte.

Über Gaëtan Vassart
Der Autor, Regisseur und Schauspieler Gaëtan Vassart wurde 1978 in Brüssel geboren und lebt in Paris und Bastnach. Nach seiner Ausbildung im Fachbereich Regie an der belgischen Schauspielschule INSAS wechselte er 2001 an das Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris. Im Theater spielte er unter anderem unter der Regie von Philippe Adrien, Bernard Sobel, Éric Ruf, Gérard Desarthe, Michel Didym, Joël Jouanneau und Laura Schroeder zu Texten von Handke, Ostrowski, Shakespeare, Valletti, Olescha und Gombrowicz. Unter der Regie von Jean-Xavier de Lestrade, Laurent Herbiet und Pierre Schoeller (Der Aufsteiger) war er zudem in verschiedenen Kinofilmen zu sehen. Bevor er sich dem Schreiben von Theaterstücken widmete, veröffentlichte Gaëtan Vassart mehrere Musikalben. Zu den von ihm verfassten und inszenierten Bühnenstücken gehören Toni M., das eine Förderung des CNT sowie eine Residenz in La Chartreuse erhalten hat und im Théâtre des Halles in Avignon gezeigt wurde; Peau d’ourse nach der italienischen Märchensammlung Pentameron, im Maison de la Radio mit Anne Alvaro, sowie Danseuse, das die Encouragements des CNT erhalten hat und in der Comédie de Picardie uraufgeführt wurde. 2015 adaptierte er Anna Karénine Les bals où on s’amuse n’existent plus pour moi, die erste Theateradaption von Tolstois Roman in Frankreich, die er 2016 am Théâtre de la Tempête mit Golshifteh Farahani in der Titelrolle inszenierte. Im selben Jahr verfasste Gaëtan Vassart gemeinsam mit Jean-Claude Carrière eine Bühnenadaption des Romans Elle joue von Nahal Tajadod. 2018 inszenierte er in Koproduktion mit der Scène nationale d’Albi Strindbergs Fräulein Julie an der Comédie de Picardie. Im selben Jahr inszenierte er in Partnerschaft mit der Kulturabteilung der französischen Botschaft in Teheran Home, partie1 von Naghmeh Samini im Theater Aftab Hall, Fajr International Theater Festival in Teheran. Im Jahr 2019 inszenierte er in Koproduktion mit dem Théâtre du Jeu de Paume in Aix-en-Provence und mit Valérie Dréville in der Titelrolle Jean Racines Bérénice in der Manufacture des œillets am Théâtre des Quartiers d’Ivry, Centre dramatique national du Val-de-Marne. 2022 folgte L’Art de perdre nach dem gleichnamigen Roman von Alice Zeniter am 11 Avignon.

In Fortsetzung der Bemühungen, den luxemburgischen Sektor der darstellenden Künste mit dem der Nachbarländer zu vernetzen, organisierte Kultur | lx ein Programm mit professionellen Treffen in Frankreich mit den wichtigsten Akteuren der Euroregion Straßburg.

Dieses Treffen wurde ausgerichtet, um Künstlern, unabhängigen Kollektiven und Produktionsfirmen aus Luxemburg die Möglichkeit zu geben, Gleichgesinnte kennenzulernen, mit dem Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.

Eine Delegation von acht Fachleuten konnte diese Gelegenheit nutzen, um die Theater in Straßburg und Umgebung bis über die deutsche Grenze hinaus kennenzulernen. Le Maillon, das TAPS, das Theater Baden Alsace, das CDCN Pôle-Sud und Schiltigheim culture öffneten der Delegation ihre Türen. Darüber hinaus standen die Agence Culturelle Grand Est und das Produktions- und Begleitbüro Artenréel#1 mit Rat und Tat zur Seite, um die Zirkulation von luxemburgischen Produktionen in Frankreich zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auszubauen.

Der Besuch in Straßburg und Umgebung war sehr interessant, da wir verschiedene Strukturen kennenlernen konnten, die sich hinsichtlich ihrer Größe, ihrer Aufgaben und ihrer Visionen stark unterscheiden. Dadurch erhielten wir ein recht repräsentatives Spektrum an Veranstaltungsorten, mit denen wir zusammenarbeiten könnten, und auch ein Verständnis für die Produktions- und Verbreitungsmechanismen in der Region. Die Direktoren und Gesprächspartner nahmen sich viel Zeit für das Treffen und wir hatten einen regen und interessierten Austausch, der es einigen ermöglichte, über laufende Projekte, die bereits eingereicht worden waren, zu sprechen. Ich fand auch, dass der Facettenreichtum unserer Gruppe, die mehrere Disziplinen umfasste, eine Reihe bereichernder Diskussionen während der Präsentationen unserer Arbeit ermöglichte. Es ist ein großartiges „Labor“ für Begegnungen„, kommentierte Sophie Langevin von der Theatergruppe JUNCTIO.

Da das Straßburger Gebiet durch seine Integration in die Region Grand Est an Luxemburg angrenzt und bereits große Ähnlichkeiten mit Luxemburg teilt, insbesondere in seiner bilingualen Auslegung Französisch-Deutsch, dürften diese ersten Begegnungen dazu führen, dass noch viele weitere folgen werden.

Anlässlich des Beginns der Saison und eines Jahres der Unterstützung und Förderung lud Kultur | lx – Arts Council Luxembourg den Bereich der darstellenden Künste am 27. September 2022 zu einem Treffen und Ideenaustausch ein.

Dieses Branchentreffen bot die Gelegenheit, den etwa dreißig in den Rotondes versammelten Fachleuten die verschiedenen von Kultur | lx angebotenen Förder- und Begleitmechanismen, ihre Entwicklung in diesem ersten Jahr ihres Bestehens sowie ihre Verteilung zu präsentieren.

Gleichzeitig ermöglichte diese vorläufige Bewertung, die für die Zukunft geplanten Maßnahmen zu skizzieren, wobei die Akteure des Sektors in die Konzeption und Umsetzung einbezogen wurden.

Es wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die darüber diskutierten, wie die Fördermechanismen von Kultur | lx den Bedürfnissen des Sektors der darstellenden Künste gerecht werden können und welche Veranstaltungen zur internationalen Förderung der luxemburgischen Szene geschaffen werden können.

Dabei wurde deutlich, dass die Unterstützungsmechanismen von Kultur | lx für die Internationalisierung durchaus angemessen sind („Förderung der Mobilität, Forschung und Entwicklung der Künstler:innenkarriere„, „Förderung der Zirkulation von Projekten„, „Förderung der Teilnahme an Messen und Ausstellungen„, „Förderung Fokus auf die luxemburgische Kulturszene„, „Förderung von Werbeaktionen„), der Bedarf des Sektors jedoch die Unterstützung und Förderung auf nationaler Ebene erfordert, insbesondere für die Entwicklung künstlerischer Unternehmen, die Professionalisierung der Kulturberufe (Produktion, Vertrieb, Verwaltung, Vermittlung) sowie die Mechanismen zwischen Unternehmen und Künstlern für die Produktion und Förderung luxemburgischen Schaffens in internationalen Netzwerken.

Als vorweggenommene Reaktion auf den letztgenannten Umstand hat Kultur | lx den luxemburgischen Produktionsleitern vorgeschlagen, ein jährliches Programm für ausländische Fachleute zur Förderung der luxemburgischen Szene einzurichten. Dieses Programm mit dem Titel Fokus, das im Dezember 2021 mit einem Fokus auf Tanz und im Februar 2022 mit einem Fokus auf Theater beginnt, wird darin bestehen, die luxemburgischen Spielstätten und Kulturschaffenden internationalen Gästen vorzustellen, um Verbindungen zu schaffen, die anschließend zu Kooperationen führen können.
Der nächste Fokus Darstellende Kunst findet vom 23. bis 25. März 2023 statt und wird ab 2024 im Herbst wiederholt.

Neben der Koordination der luxemburgischen Auswahl in Avignon, die von Kultur | lx übernommen wurde, und dem nationalen Stand “ Dance from Luxembourg“ auf der Tanzmesse, der in Zusammenarbeit mit Trois C-L präsentiert wurde, engagiert sich Kultur | lx für die Entwicklung neuer Möglichkeiten auf ähnlichen Plattformen wie dem Edinburgh Fringe Festival, der CINARS-Biennale, dem Performing Arts Market Seoul und dem Yokohama Performing Arts Market.

Darüber hinaus möchte Kultur | lx die Erkundung der Gebiete unserer Nachbarn mit jährlichen Begegnungsprogrammen mit den Akteuren der darstellenden Künste in Deutschland, Frankreich, Belgien, aber auch in der Schweiz und in den Niederlanden fortsetzen.

Schließlich wird Kultur | lx im Rahmen seiner Aufgaben dazu beitragen, die Professionalisierung des Sektors durch eine Reihe von Webinaren und Workshops zu verstärken.

Es bleibt festzuhalten, dass alle diese Projekte ohne die wichtige kollektive Zusammenarbeit aller Akteure des Sektors, in dessen Dienst sich Kultur | lx stellt, nicht existieren könnten.

Im Zuge unserer engen Bezüge zu den Francophonies hat Kultur | lx Hassane Kassi Kouyaté, den Direktor der Francophonies – Des écritures à la scène, beim Theater-Fokus im vergangenen Frühjahr getroffen und willkommen geheißen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir uns mit ihm über das Festival unterhalten, das am 20. September mit einer Hommage an Monique Blin, die 1984 die Francophonies gegründet hatte, begann.

Kultur | lx: Was bedeuten die Francophonies für Sie? Was sind die Herausforderungen?
Hassane Kassi Kouyaté: Es gibt so viele Frankophonien wie es Menschen gibt. Die Sprache ist ein kulturelles Objekt, das eine Kombination von Kulturen ausdrückt, und die Frankophonie ist ein kultureller Akt. Der Akzent, die Art und Weise, wie ein Laut betont wird, macht das Wort aus und drückt ebenfalls verschiedene Frankophonien aus.

Was mich interessiert, ist, Autoren zu hören, die die Welt anders darstellen, die eine andere Beleuchtung einbringen. Wie sie mithilfe dieser verschiedenen Frankophonien ein und dieselbe Welt erzählen.

Wie stellen Sie sich das Programm und Ihre Beziehung zu den vielfältigen frankophonen Literaturen vor?
Wir konzentrieren uns auf eine Region, um dem Publikum den Unterschied zwischen den Frankophonien zu verdeutlichen, aus denen politische, akademische oder soziologische Diskussionen hervorgehen (Anm. d. Red. Das Herzstück des Festivals wird in diesem Jahr der Archipel sein. Inseln der Worte, der Lieder, Inseln der Musik oder des Tanzes, Inseln der irdischen und literarischen Nahrung. Und vor allem Begegnungen, Verbindungen, über die Grenzen hinweg, um einen Archipel zu bilden).

Wir begegnen immer anderen Arten zu konzipieren, zu sprechen. Die verschiedenen Theater- und Schreibformen ermöglichen es dem Künstler, in einer universalen Form wahrheitsgemäß zu sprechen.
Wir sind Handwerker, jedes Projekt ist etwas Besonderes und wir nehmen uns die Zeit, die es braucht, um diese Projekte zur Existenz zu bringen.

Wie sind Ihre ersten Beziehungen zu luxemburgischen Autoren?
Die Begegnungen im Rahmen dieses Fokus eröffnen neue Perspektiven und Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit. In Luxemburg gibt es einen echten Wunsch, Autoren zu begleiten, und eine sehr positive Dynamik.

Erstmals wird übrigens der luxemburgische Autor Ian de Toffoli sechs Wochen lang in Residenz sein, um an seinem nächsten Projekt Léa et la théorie des systèmes complexes zu arbeiten, das zu Beginn der Spielzeit 2023/2024 in einer Theaterproduktion in Koproduktion mit dem Théâtres de la Ville de Luxembourg und dem Francophonies de Limoges aufgeführt werden soll.

Während das Festival des Zebrures d’automne des Francophonies de Limoges in vollem Gange ist, lässt sich Ian de Toffoli, der sich derzeit bis zum 22. Oktober in Limoges aufhält, von diesem Festival inspirieren: „Jeden Tag kann man hier in mehreren Theatern der Stadt Musik, Konzerte und vor allem Theaterstücke frankophoner Autoren und Autorinnen aus der ganzen Welt sehen, aus der Karibik, Afrika, der Schweiz, Belgien, Kanada und – demnächst – sogar aus Luxemburg. Es ist ein großartiger Ort des Austauschs und des Dialogs, ein Ort, der kulturelle Vielfalt und Weltoffenheit fördert, was wir alle in den dunklen Zeiten, in denen wir leben, dringend brauchen. Es ist ein Festival wie ein Hauch von frischer Luft! Ich habe die Chance, dort Aufführungen zu besuchen, reiche und inspirierende Begegnungen zu machen und mich künstlerisch von dem zu nähren, was ich sehe und erlebe.

Auch in diesem Jahr glänzt das luxemburgische Schaffen in Avignon mit 4 aufgeführten Werken.

Eine offizielle Delegation, bestehend aus Sam Tanson, Kulturminister, Vertretern des Kulturministeriums und der luxemburgischen Botschaft in Frankreich sowie Claude Mangen, Präsident der THEATER FEDERATIOUN, besuchte die Generalprobe von Terres Arides von Ian De Toffoli mit Luc Schiltz und Pitt Simon am Dienstag, den 5. Juli in der Caserne des Pompiers. Die Caserne ist ein bedeutender Schauplatz für das Kulturschaffen in der Region Grand Est und beherbergt jedes Jahr ein luxemburgisches Werk im Rahmen der kulturellen Zusammenarbeit zwischen der Region Grand Est und dem luxemburgischen Kulturministerium.
Im Anschluss an diese Aufführung versammelten sich die in Avignon anwesenden luxemburgischen Künstlerteams und institutionellen Partner zu einem geselligen Moment und eröffneten die Saison von Avignon.

Für Ian De Toffoli, dessen Stück zur offiziellen Auswahl Luxemburgs in Avignon gehört, „ist dieses Festival eine etwas widersprüchliche Erfahrung, aber alles in allem ist es absolut brillant. Einerseits kämpft unser Stück, das in Form und Inhalt ziemlich radikal ist, manchmal damit, ein Publikum anzuziehen, das nicht auf Fragen des Krieges oder der Radikalisierung spezialisiert ist oder sich dafür besonders interessiert. Das kann manchmal entmutigend sein. Politisches Theater auf einem riesigen Festival wie Avignon ist nicht einfach. Auch auf physischer und mentaler Ebene ist das Festival eine Tortur, vor allem für die Schauspieler, die bei durchschnittlich 38 Grad immer wieder denselben Text spielen müssen, was gelinde gesagt schwierig ist. Die Bedingungen sind also hart. Aber am Ende ist es eine ziemlich tolle Erfahrung. Es ist eine schöne Art, unsere Theatersituation zu relativieren, die in Luxemburg manchmal etwas privilegiert ist„.

Er fügt hinzu: „Auf der künstlerischen (und menschlichen, wenn man so will) Seite ist der Austausch reichhaltig, die Begegnungen sind vielfältig. Die verschiedenen Gesprächsrunden und Lesungen, an denen ich teilgenommen habe, haben es mir ermöglicht, sehr interessante Künstler kennen zu lernen„.

Das Festival ist in der Tat auch ein Ort der Begegnung, und zur Begrüßung der Anwesenheit zweier luxemburgischer zeitgenössischer Autoren, die in diesem Jahr auf der Bühne standen, organisierte Kultur | lx – Arts Council Luxembourg am 13. Juli in La Manufacture einen Diskussionsabend, der zum Austausch mit anderen französischsprachigen Autoren rund um das Thema „Schreiben von zeitgenössischem Theater“ einlud. Mit Jean Portante (Autor von Frontalier unter der Regie von Frank Hoffmann, das noch bis zum 30. Juli im Théâtre du Balcon aufgeführt wird) und Ian De Toffoli brachte Kultur | lx Dominique Dolmieu, Sedef Ecer und Hassane Kouyaté zusammen; Autoren verschiedener Stilrichtungen, ergänzt durch Akteure, die sie umgeben: Residenzen, Regisseure und Verleger.

Weitere Treffen und Lesungen wurden rund um die luxemburgischen Autoren organisiert, darunter eine Lesung des Textes von Serge Basso de March „Il fait beau, les oiseaux chantent, le soleil brille et il est tombé du troisième étage“ von Christophe Alévêque, Salvatore Caltabiano und Sebatien Lanz oder die von der Licra organisierte Debatte Migrations and borders im Rahmen von Frontalier.

Für Léa Tirabasso, deren Stück Starving Dingoes als Teil der offiziellen Auswahl Luxemburgs in Avignon präsentiert wurde, war es „eine Freude und eine Ehre, unsere Arbeit an einem so prestigeträchtigen Ort wie dem Hivernales in Avignon vorzustellen“. Sie fügt hinzu: „Das Festival war für uns die Gelegenheit, das Stück 10 Tage lang reifen zu sehen, unser professionelles Netzwerk zu erweitern und uns jeden Abend mit einem berührten und neugierigen Publikum auszutauschen.

MIDAS, Laura Arends Stück für junges Publikum, wurde im Theater Golovine vor einem begeisterten Kinderpublikum aufgeführt und ist noch bis zum 29. Juli zu sehen.

Sehen Sie hier die Aufführungen der luxemburgischen Stücke in Avignon:

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Während Ian De Toffoli sein Theaterstück Terres Arides als offizielle Auswahl Luxemburgs beim Festival OFF in Avignon vom 7. bis 26. Juli aufführt, werden seine drei Texte aus Trilogie du Luxembourg bei den Editions l’Espace d’un instant veröffentlicht.

Die drei Texte der Trilogie du Luxembourg, die zwischen 2018 und 2021 in Luxemburg, Frankreich und Italien aufgeführt wurden, zeichnen das politische Porträt eines gespaltenen Landes, in dem sich hinter dem polierten Schein oft dunklere Räder verbergen.

Terres arides, ein dokumentarisches Stück über die Spuren eines luxemburgischen Journalisten, der nach Syrien reist, untersucht das politische und rechtliche System Luxemburgs und stellt Fragen nach der Staatsbürgerschaft, der Radikalisierung und dem scheinbaren sozialen Frieden des Landes.

Der Monolog Tiamat macht die Reise in umgekehrter Richtung und seziert das Geschäft mit Blutantiquitäten aus dem Nahen Osten, das durch die undurchsichtigen finanziellen und logistischen Strukturen in Luxemburg ermöglicht wird.

Confins erzählt seit der Gründung der Europäischen Union und darüber hinaus von den Wanderungen von Generationen von Männern und Frauen, die aus Italien kamen, um in den Minen des Eisenbeckens der Großregion zu schürfen.

Dieses Buch wurde mit der Unterstützung von Kultur | lx – Arts Council Luxembourg veröffentlicht.

Ian De Toffoli ist neben Dominique Dolmieu, Sedef Ecer, Hassane Kouyaté und Jean Portante zur von Kultur | lx organisierten Podiumsdiskussion „Ecrire le théâtre contemporain“ im Rahmen des Festival OFF d’Avignon eingeladen.
13. Juli 2022, 16.00 Uhr
La Manufacture – 2, rue des écoles, Avignon.
Anmeldung: pro@lamanufacture.org

Über Ian De Toffoli
Ian De Toffoli wurde 1981 in Luxemburg in einer italienisch-luxemburgischen Familie geboren. Er ist Schriftsteller, Dramatiker und Akademiker, Autor einer an der Sorbonne-Paris IV verteidigten Doktorarbeit, von Essays und Theaterstücken, die in mehreren europäischen Ländern übersetzt und veröffentlicht wurden. Seit 2012 werden seine Stücke am Théâtres de la Ville de Luxembourg, am Théâtre national du Luxembourg und am Théâtre du Centaure, aber auch in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien uraufgeführt. Seit 2022 ist er assoziierter Künstler bei den Théâtres de la Ville de Luxembourg.

 

Im Rahmen des vom 7. bis 29. Juli stattfindenden Off-Festivals in Avignon (Frankreich) werden in diesem Jahr vier luxemburgische Produktionen in verschiedenen Genres (Tanz, Theater und junges Publikum) gezeigt.

Offizielle Luxemburger Auswahl in Avignon
Seit 2019 kooperiert Luxemburg mit der französischen Region Grand Est, die eine der luxemburgischen Kreationen in der Caserne des Pompiers beherbergt. Das Stück Terres Arides, aus der kollektiven Inszenierung eines Textes des luxemburgischen Autors Ian de Toffoli mit Pitt Simon und Luc Schiltz entstanden, wurde von einer in diesem Jahr durch die THEATER FEDERATIOUN bereitgestellte Jury ausgewählt, um das großherzogliche frankofone Theaterschaffen offiziell zu vertreten. Terres Arides zeigt eine Komposition aus theatralischem Vortrag, Erzählung und dokumentarischem Theater und ist bis zum 26. Juli um 15.50 Uhr zu sehen (mittwochs keine Vorführung).

In Les Hivernales – CDCN in Avignon wird Starving Dingoes von Léa Tirabasso gezeigt. Durch die Gegenüberstellung der körperlichen Bedürfnisse mit dem spirituellen Leben untersucht dieses Stück den Begriff der absoluten Spannung im Menschen, zu sehen ist es vom 10. bis 20. Juli um 19 Uhr (am 15. Juli keine Vorführung).

Ein reichhaltiges Programm voller Abwechslung
Frontalier von Jean Portante, inszeniert von Frank Hoffman und gespielt im Théâtre du Balcon, sowie MIDAS von Laura Arend, ein Stück für junges Publikum, gespielt im Théâtre Golovine, werden Luxemburg ebenfalls beim Off-Festival in Avignon vertreten.

Um zwei zeitgenössische luxemburgische Autoren zu würdigen, die in diesem Jahr Regie führten, organisiert Kultur | lx – Arts Council Luxembourg am 13. Juli ein Treffen in der Manufacture, das zum Austausch mit anderen frankofonen Autoren über das Thema „Écrire le Théâtre Contemporain“ – Das zeitgenössische Theater schreiben – einlädt.

Neben der Präsenz im „Off“ sind zwei luxemburgische Koproduktionen im „In“ zu verzeichnen, wo sie die Qualität und Dynamik der darstellenden Künste im großherzoglichen Raum unter Beweis stellen.

Das detaillierte Programm finden Sie HIER

Kultur | lx – Arts Council Luxembourg nahm das Zusammenspiel verschiedener luxemburgischer Kreationen wahr, um dem zeitgenössischen luxemburgischen Theater im Rahmen einer neuen Veranstaltung eine Bühne zu geben: Über drei Tage hinweg konnten acht ausländische Programmgestalter*innen die luxemburgische Theaterszene durch die Aufführung neuer Werke, Treffen mit luxemburgischen Kunstschaffenden sowie Besuche von Spielorten im ganzen Land kennenlernen.

Für diesen ersten Schwerpunkt fanden sich Programmgestalter*innen von Theatern und Festivals aus Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden zusammen, um einen ersten Einblick in die luxemburgische Theaterszene zu genießen. Durch die Einbeziehung der gesamten Kreativkette – von den Autor*innen zeitgenössischer Dramen über die Theaterleiter*innen bis hin zu den Regisseur*innen – konnte Kultur | lx die Vielfalt der in Luxemburg agierenden Künstler*innen und Fachvertreter*innen sowie ihre inhärente multikulturelle Dimension mit internationalem Potenzial aufzeigen.

Vor diesem Hintergrund konnte die luxemburgische Fachdelegation neue Kontakte knüpfen und einen Zugang zum Sektor der darstellenden Künste in den Nachbarländern eröffnen.

Diese Veranstaltung ist Teil des von Kultur | lx eingesetzten Instrumentariums, mit dem die Freude an der professionellen Zusammenarbeit geweckt und die internationale Mobilität der heimischen Künstler*innen gefördert werden soll.

Nach einem erfolgreichen Tanzschwerpunkt im Dezember reiht sich dieser Theaterschwerpunkt in die Bemühungen der luxemburgischen Kulturschaffenden ein, die Entwicklung eines einzigartigen und starken Sektors der darstellenden Künste innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen zu fördern und zu festigen.